Tagesprophet - Politik

05.Juni.1973

Das Zaubereiministerium kündigte gestern an, dass die Möglichkeit zur Einrichtung eines Jugendausschusses bestehe. In den letzten Wochen waren Spekulationen dazu vielfach durch die Presse gegangen und viele Beamte hatten ihre Meinung dazu kund getan. Ursache für diese Diskussion waren die Äußerungen von Dädalus Diggel, Leiter der Abteilung für internationale magische Zusammenarbeit. Bei der letzten Sitzung der führenden Kräfte aller Abteilungen, sprach dieser sich für eine Neuerung im Gesetzgebungsprozess des Ministeriums aus. Das Problem, betonte er, liege darin, dass das politische Interesse der Zaubererjugend zunehmend gleichermaßen schwinde, wie das Interesse der Politiker an der Jugend selbst. Er kritisierte die mangelnde Einsetzbereitschaft, den Jugendlichen die Augen zu öffnen, vor allem im Bereich der Diplomatie.
„Es geht nicht nur um die diplomatischen Verhältnisse zu anderen Ländern oder den Muggeln. Wir müssen vor allem das Verhältnis zwischen Jung und Alt betrachten. Wir schauen trüb in die Zukunft, anstatt unsere Brillengläser mal blank zu polieren und unsere Aufmerksamkeit auf die Zukunft zu lenken, die eigentlich schon direkt vor unserer Nase lebt: unsere Kinder und alle kommenden Generationen.“
Der vielfachen Kritik zum Trotz, Mr. Diggle solle sich doch lieber um seine außenpolitischen Aufgaben kümmern,  anstatt ein "idealistisches Tohuwabohu" zu veranstalten, erfolgte ein Antrag an die Zaubereiministerin. Nach langen Debatten und Beratungen sei nun der Weg frei, über einen solchen Jugendausschuss nachzudenken, so ein Sprecher des Ministeriums. Der Ausschuss unterstünde in einer Probephase der Leitung einiger Juniorangestellter des Ministeriums. Die entscheidende Gewalt des Ministeriums solle durch ihn jedoch nicht eingeschränkt werden. Vielmehr obliege diesem Rat die Aufgabe, sich mit kurzsichtiger Gesetzgebung der alterfahrenen Politiker und Problemen der Zukunft auseinander zu setzen. Alle ihre Vorschläge würden dann an die leitenden Beamten des Ministeriums weitergeleitet werden und bei Bedenken könne der Ausschuss ein Bewertungsprotokoll zur Bearbeitung eines Gesetzes einreichen.
„Unsere Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden“, sagte Alisa Rogers, Angestellte swe Aurorenzentrale und Professorin an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. „Nur dann können wir darauf hoffen, dass die Jugendlichen uns helfen, Widersprüche und Unausgeglichenheiten in unseren Gesetzen zu sehen und zu beheben, um ihnen eine bessere Zukunft zu bieten. Sie sind unser weitblickendes Gewissen.“ Darüber hinaus soll der Jugendausschuss mithelfen, internationale Verhältnisse und die Verbindung zu Muggeln zu fördern, indem man sie dabei unterstützt,  mit dort bestehenden Jugendorganisationen zu kooperieren. Es soll Verständnis und Toleranz gegenüber Nichtmagischen Menschen lehren. Zuständige der Ausbildung zum Fachangestellten des Ministeriums stellten auch einige Förderungsprogramme in Aussicht, um die politische Kompetenz der „Abgeordneten“ zu steigern.
Allerdings äußerte ein Sprecher der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen auch Bedenken. „Viele sehen rosarot gemalt nur eine Chance. Wir führen unsere Aufgaben sicher nach bestem Gewissen aus und man kann nicht von jedem erwarten, dass er sich von ein paar Jungs und Mädels erzählen lässt, wie es besser wäre. Die daraus entstehende Diskussion gefährdet unsere Flexibilität, die besonders für die Arbeit unserer Abteilung wichtig ist.“ Ein anderer Beamter unterstellte sogar: „Nur weil Mr. Diggle mit seiner Äußerung ein bisschen Aufbruchsstimmung ausgelöst hat, singen jetzt alle sein Liedchen mit, ohne die Konsequenzen abzuwägen.“
Bisher ist auch kein vollständiger Entwurf zur Festlegung der Kompetenzen und Organisation des Ausschusses zustande gekommen. Das Ministerium betonte, es bestünde kein Grund zu Euphorie. Bisher stehe noch nicht einmal ein Datum für die Testphase fest. Unabhängig davon, ob diese Idee einmal zu einer festen Institution in unserer Gemeinschaft werden wird, haben die Denkanstöße auf jeden Fall eine sehr konstruktive und bereichernde Diskussion ausgelöst. Die Ministerin gab allerdings noch zu bedenken, dass man sich nun unter keinen Umständen von größeren Problemen abwenden dürfe. Man würde zu gegebener Zeit über die Entwicklung zur Förderung der Jugend entscheiden.
Der Schöpfer der neuen Ideen, Dädalus Diggle, hat sich derzeit seinen Resturlaub genommen, da sein neu gegründeter Fanclub aus Jugendlichen ihm mit Loblieder singenden Papiervögeln das Arbeiten erschwerte.

05.Juni.1973

Am morgen des Sonntages fanden Auroren den sechsfachen Muggelmörder und ehemaligen Mitarbeiter des Zaubereiministeriums Augustus Rookwood, in einem Muggelviertel Londons. Laut Bericht kamen die Auroren nur wenige Minuten bevor es Rookwood geschafft hatte sich seines neuen Opfers zu bemächtigen, einem vierundvierzig jährigem Muggel, der sich zu diesem Zeitpunkt in einer Bar, zwei Blocks weiter befand.

„Wir haben glück gehabt das wir schnell genug den Tipp bekommen haben“, so der Auror Alastor Moody. „Ein paar Minuten später und der Kerl würde nicht mehr fröhlich sein Bier schlürfen.“

Auf die Frage hin woher die Aurorenzentrale von dem Versteck Rookwoods wisse schwiegen die Sprecher.Die Gerichtsverhandlung findet in der kommenden Woche statt. Augustus Rookwood wurde vom Zauberergamot des sechsfachen Mordes und der Todesserei angeklagt. Auf welchen Verdacht hin das Ministerium ihm ausgerechnet dieses Vergehen anrechnet ist bisher noch unklar.

05.Juni.1973

Heute brachte das Zaubereiministerium die neusten Ergebnisse der Bürgerumfragen raus. Laut Statistik haben die Zahlen von Todessern getöteten Familienmitgliedern und Freunden im vergangenen halben Jahr um 4% zugenommen.

Die Frage stellt sich nun, er steckt hinter der Organisation der Todesser und was sind seine oder ihre Antriebe für jene Morde. Schon seit Monaten arbeitet das Ministerium unermüdlich daran die Antwort auf des Rätsels Lösung zu finden, aber die Todesser sind gut organisiert und in ihren inneren Strukturen so untransparent, das die laufenden Ermittlungen vermehrt ins stocken kommen. Zaubereiministerin Nyborg reagiert mit großer Sorge auf die Statistikergebnisse und es laufen Verhandlungen einer Aufklärungskommission unter der Leitung eines Spezialkommandos der Aurorenzentrale.