Mit dieser Ausgabe beginnen wir eine neue Serie über die österreichischen Feste. Es spielt für uns keine Rolle ob es ein kirchliches oder politisches Fest ist. Das Einzige was für uns zählt, ist ein interessanter Brauch, der damit verbunden ist. Ein seltener oder kaum bekannter bzw. fast bereits in Vergessenheit geratener Brauch oder eine Legende wäre uns selbstverständlich noch lieber. Der 23. April ist der Gedenktag des heiligen Georg. Der heilige Georg gehört zu denjenigen Heiligen, welche von der westlichen, östlichen und sogar von der anglikanischen Kirche verehrt wurde. In der Bevölkerung ist der heilige Georg sehr beliebt: Er zählt zu den 14 Nothelfern und gilt als „Fürsprecher der Bauern, (…) der Pferde und des Viehs, der Wanderer, Gefangenen, Soldaten und Reiter“ (http://www.sagen.at/doku/calendar/0423.htm) Laut der Enzyklopädie des Islam (Geschäftsführer Dr. Gürhan Özoguz, Dr. Yavuz Özoguz) lebte der heilige Georg „zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian (284–305) und soll Opfer dieser Verfolgung geworden sein.“ Eine poetische Überlieferung besagt, dass der heilige Georg ein Beschützer aller Leidenden war. Seit undenklicher Zeit stand die Burg zu Nebra (eine Kleinstadt in Sachsen-Anhalt). Treuherzig und tapfer waren die Bewohner der Burg zu Nebra. Einst wurde die Burg vom Feind belagert. Die Burgbewohner waren bereit, bis zum Letzen die Burg zu verteidigen. Doch die Belagerer hatten sich der außerhalb der Burgmauern gelegenen Quelle bemächtigt… (…) Bald quälte unerträglicher Durst die Eingeschlossenen, und weit und breit war nicht das allerkleinste Wölkchen am Himmel zu sehen, welches ihnen wenigstens Regen gebracht hätte.“ - erzählt die Sage von „Ritter Sankt Georg und der Drache“. Das Burgfräulein war ein mutiges Wesen; sie traf die Entscheidung in der Dunkelheit sich ins Feindeslager einzuschleichen um das lebensnotwendige Naß für die Eingeschlossenen zu holen. Sie erreichte schon die sprudelnde Quelle, als ein scheußlicher Drache aus einer nahegelegenen Höhle hervorfuhrte und „die Jungfrau mit einem schrecklichen Tode“ bedrohte. (…) In diesem Augenblick aber kam Ritter Sankt Georg, (…). Mutig stürzte er mit vorgestreckter Lanze auf den sich hochaufbäumenden Drachen los und bohrte ihn mit dem Stahl tödlich durch. Er befreite damit nicht nur die Jungfrau von dem Ungetüm, sondern auch die Besatzung der Burg von ihren Feinden. Sie kamen endlich wieder in den Genuß ihrer Quelle und konnten sich nach Herzenslust erfrischen und laben. Das berichtet uns die Legende von „Ritter Sankt Georg und der Drache“. Darum sieht man im Stadwappen zu Nebra den Ritter Sankt Georg im Kampfe mit dem Drachen. Apropos zum Drachen. Der Enzyklopädie des Islam zufolge symbolisiert der Drache bzw. die Schlange die Muslime. Seit jeher hat sich in Österreich der Brauch eingebürgert, rund um den Gedenktag des Heiligen Georg die Georgiritte und Reiterspiele zu veranstalten. Dabei können sich die Reiter in verschiedenen Disziplinen mittelalterlicher Spiele messen und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen: Kranzlstechen , Türkenstechen, Fasselschlagen, Blochziehen, Galopprennen.“ (www.brauchtumskalender.ooe-volkskultur.at). Laut dem Chefredakteur der Internet-Kulturtageszeitung DrehPunktKultur, Reinhard Kriechbaum, hat das "Türkenstechen seinen Ursprung in der Bedrohung durch die Muselmanen".
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Im Jahre 2016 wurde am nächsten Tag nach dem Gedenktag des Heiligen Georg das politische „Spiel“ veranstaltet: der erste Wahlgang der Präsidentschaftswahl 2016. Ob sich der Heilige Georg ins „Spiel“ eingemischt hat bleibt selbstverständlich eine offene Frage. Jedenfalls der Gewinner des Tages war Norbert Hofer (FPÖ). |
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