Dritte Ausgabe | Interviews mit prominenten Persönlichkeiten |
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Haben Sie nach dem Realschulabschluss sofort mit der Ausbildung an der Sparkasse begonnen oder waren Sie vorher woanders?
Nach dem Realschulabschluss habe ich gleich bei der Sparkasse mit meiner Ausbildung angefangen.
Waren Sie schon zu Beginn Ihrer Lehrzeit bei der Sparkasse so zielstrebig und ehrgeizig und strebten an, eine Führungsposition zu übernehmen?
Genau genommen war ich anfangs undefiniert und wusste nicht was ich machen wollte. Als ich dann während meiner Ausbildung von anderen Mitazubis verschiedenes gefragt wurde, hat mich das ziemlich gewundert, da ich normalerweise die Person war, die fragen musste und nicht die, die gefragt wurde. Mit einem Freund zusammen studierte ich dann Betriebswirtschaft und habe dann irgendwann gemerkt, dass meine Noten stimmen und alles andere. Es hat alles aufeinander aufgebaut und kam mit dem Erwachsenwerden.
In der Schul- und Lehrzeit haben Schüler heute oft kleinere Jobs, um sich etwas dazu zu verdienen. Hatten Sie auch einen Nebenjob und wenn ja, was haben Sie gemacht?
Ich habe damals gebrauchte Zeitschriften in Arztpraxen ausgetragen. Die habe ich dann von Leuten, die die Zeitung neu abonniert hatten, abgeholt und mit dem Fahrrad in die Praxen gebracht. Das habe ich für etwa 5 Mark pro Woche gemacht.
In der Zeit Ihrer beruflichen Weiterbildung haben Sie andere Städte kennen gelernt. Was bedeutet Ingolstadt für Sie und was lieben Sie besonders an Ingolstadt?
Für mich ist und bleibt Ingolstadt meine Heimat. Außerdem bewundere ich die große Entwicklung,
die Ingolstadt gemacht hat, von der damaligen Industriestadt zu dem, was es jetzt ist.
Bei der anstrengenden und verantwortungsvollen Tätigkeit als Chef der Sparkasse
braucht man auch einen Ausgleich. Welche Hobbys haben Sie?
Ich bin sportlich aktiv und spiele Tennis. Zudem gehe ich mindestens dreimal die Woche laufen.
Ich bin auch ein großer Fan von Fußball und stehe natürlich dem FCI bei.
Vermissen Sie Ihre Arbeit, wenn Sie mal in den Urlaub fahren?
Es ist so, dass man auch während des Urlaubs nicht wirklich abschalten kann, denn irgendwas ist immer.
Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto nach dem Sie sich richten?
Mein Lebensmotto ist "Yes, I can", abgeleitet von "Yes, we can".
Es spiegelt für mich Willen, Zielgerichtetheit und auch Disziplin wieder und erinnert mich daran,
dass ich alles erreichen kann.
Ihr Lebensmotto und Ihr Erfolg können ein Ansporn für jeden "Ickstätter" sein.
Danke, dass Sie so offen mit uns über Ihr Leben gesprochen haben.
ND, LK
Herr Seehofer, Sie waren von 1964 bis 1967 Schüler an unserer Schule. Das ist jetzt schon eine geraume Zeit her. An welche positiven Erlebnisse aus Ihrer Schulzeit an der Ickstatt-Realschule erinnern Sie sich noch?
Natürlich erinnert man sich noch an Vieles, aber für mich war es schon etwas Besonderes überhaupt auf eine weiterführende Schule gehen zu dürfen und ich war sehr dankbar dafür.
Vom Realschüler zum Sparkassendirektor und Vorstandsvorsitzenden - das ist eine Karriere, von der so mancher Schüler träumt. Wie waren Sie denn als Schüler?
Ich muss zugeben, dass ich selbst kein wirklich motivierter Schüler war. Für mich waren Sport und Freunde wichtiger, aber irgendwann hat es auch bei mir "klick" gemacht. Und nachdem ich meinen Abschluss gemacht hatte und es ins Berufsleben ging, hatte ich erst gemerkt, wie schön es eigentlich in der Schule war.
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