✠Ritter-Sporn✠ Ausgabe Mai 2012 | Online-Zeitung der Armen Ritter Christi | 12.05.2012 |
Umsonst! Und zwei Jahrtausende nun fast
Sind ihrem Schlusse nah',
Seitdem die Erde ihren süßen Gast
Zuletzt getragen in Bethania.
Schon längst sind deine Märtyrer erhöht,
Und lange Unkraut hat der Feind gesät;
Gespalten längst ist deiner Kirche Reich,
Und trauernd hängt der mühbeladne Zweig
An deinem Baume; doch die Wurzel steht.
Geboren bin ich in bedrängter Zeit;
Nach langer Glaubensrast
Hat nun verschollner Frevel sich erneut;
Wir tragen wieder fast vergeßne Last,
Und wieder deine Opfer stehn geweiht.
Ach, ist nicht Lieben seliger im Leid?
Bist du nicht näher, wenn die Trauer weint.
Wo Drei in deinem Namen sind vereint,
Als Tausenden in Schmuck und Feierkleid?
'S ist sichtbar, wie die Glaubensflamme reich
Empor im Sturme schlägt,
Wie Mancher, der zuvor Nachtwandlern gleich,
Jetzt frisch und kräftig seine Glieder regt.
Gesundet sind die Kranken; wer da lag
Und träumte, ward vom Stundenschlage wach;
Was sonst zerstreut, verflattert in der Welt,
Das hat um deine Fahne sich gestellt,
Und jeder alte, zähe Firnis brach.
Was will ich mehr? Ist es vergönnt dem Knecht,
Die Gabe seines Herrn
Zu meistern? Was du tust, das sei ihm recht!
Und ist dein Lieben auch ein Flammenstern,
Willst läutern du durch Glut, wie den Asbest,
Dein Eigentum von fauler Flecken Pest:
Wir sehen deine Hand und sind getrost,
Ob über uns die Wetterwolke tost,
Wir sehen deine Hand und stehen fest.
Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848)
Christi Himmelfahrt
Er war ihr eigen drei und dreißig Jahr.
Die Zeit ist hin, ist hin!
Wie ist sie doch nun alles Glanzes bar,
Die öde Erd', auf der ich atm' und bin!
Warum durft' ich nicht leben, als sein Hauch
Die Luft versüßte, als sein reines Aug'
Gesegnet jedes Kraut und jeden Stein?
Warum nicht mich? Warum nicht mich allein
O Herr, du hättest mich gesegnet auch!
Dir nachgeschlichen wär' ich überall
Und hätte ganz von fern,
Verborgen von gebüschesgrünem Wall,
Geheim betrachtet meinen liebsten Herrn.
Zu Martha hätt' ich bittend mich gewandt
Um einen kleinen Dienst für meine Hand:
Vielleicht den Herd zu schüren dir zum Mahl,
Zum Quell zu gehn, zu lüften dir den Saal –
Du hättest meine Liebe wohl erkannt.
Und draußen in des Volkes dichtem Schwarm
Hätt' ich versteckt gelauscht,
Und deine Worte, lebensreich und warm,
So gern um jede andre Lust getauscht;
Mit Magdalena hätt' ich wollen knien,
Auch meine Träne hätte sollen glühn
Auf deinem Fuß; vielleicht dann, ach, vielleicht
Wohl hätte mich dein selig Wort erreicht:
Geh hin, auch deine Sünden sind verziehn!
Maria – Vorbild im Glauben
Durch ihren Glaubensgehorsam ist Maria Vorbild für uns alle. Sie steht in einer Linie mit Abraham, dem sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet wurde, der ganz dem Willen Gottes gehorsam, seine Heimat und sein Vaterhaus verlassen hat und dem Ruf Gottes ins Heilige Land gefolgt ist. Doch Maria überragt Abraham und alle Gerechten des Alten Bundes. Gott hat ihr noch viel mehr Gnaden gewährt als diesen allen. Sie durfte Gottes Sohn im Leib tragen und zur Welt bringen. Welch unergründliches Geheimnis.
Sich ganz auf Gott verlassen, ganz Ja sagen zu seinem Willen, das will Gott auch von uns. Wie schwer das ist, weiß ein jeder. So viele Verführungen gibt es in der Welt und es bleibt nicht aus, dass wir ihnen immer wieder erliegen. In all unseren Versuchungen dürfen wir aber vertrauensvoll auf Maria blicken. Sie hatte die Kraft, dem Bösen zu widersagen. Sie will auch uns helfen, wenn Versuchungen über uns kommen. Sie kann uns helfen, weil sie eine so innige Beziehung zu ihrem Sohn hat. Sie ist auch die Herrin über die Engel und kann uns Legionen von Engeln zu unserem Schutz schicken, wenn der Feind mit Arglist heranstürmt.
O Maria! Mutter Gottes, neue Eva! Du von Gott erwählte, Frau voll der Gnade, dem Willen Gottes ganz gehorsam. Hilf uns, dass auch wir dem Willen Gottes gehorsam sind. Hilf uns in allen Anfechtungen und gib uns die Kraft, den Verführungen des Bösen zu widersagen. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.
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