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NEIN, unser Schulsystem ist veraltet! Betrachten wir mal den Matheunterricht: Unendlich lange Gleichungen, die sich bedrohlich über die gesamte Tafel schlängeln oder verwirrende Zeichnungen zur Berechnung irgendwelcher Flächeninhalte, deren Sinn nicht erfassbar ist. Brauchen wir diese angewandte Mathematik für unser späteres Leben wirklich? Vielleicht spielen Fächer wie Ethik sowie Philosophie in der Zukunft eine bedeutendere Rolle, denn im Zeitalter von Computern und iPads ist eine Rückkehr zur Allgemeinbildung und der Vermittlung traditioneller Werte dringend nötig: Was nützt uns die Fähigkeit, PC-Programme zu erstellen, wenn wir nicht einmal wissen, wer unser Bundespräsident ist? Allgemeinbildung ist eine Grundvoraussetzung für Erfolg im späteren Lebens- und Berufsweg, und deswegen gewinnt die Vermittlung derselben immer mehr an Bedeutung.
Wir leben in einer Zeit des Wandels und der Veränderung, aus der sich auch unsere veraltete Schule nicht entziehen kann: Die Whiteboards erhalten Einzug in die Klassenräume, brauchen wir da unsere alten Tafeln überhaupt noch? Ebenfalls ergibt sich die Frage nach der Notwendigkeit von Schulheften aus echtem Papier. Laptops oder iPads sind effektiver, moderner und einfach praktischer, besonders für Schüler mit einer nicht ganz so ordentlichen Schrift.
Des Weiteren bieten sich integrative Gesamtschulen, kurz IGS, zur Förderung der sozialen Kompetenzen als gerechtere Alternative zum aktuellen, etwas zurückgebliebenen Schulsystem an. Gerade in Zeiten des technischen Fortschritts, in dem die Themen immer komplexer werden, ist es wichtig, Schüler so früh wie möglich zu fördern und nicht durch Hauptschul-Empfehlungen zu erniedrigen. Außerdem ist eine Einteilung der Fähigkeiten und Kompetenzen schon nach der 4. Klasse, also im zarten Alter von knapp 10 Jahren, kaum möglich, da der Lerntrieb und die Persönlichkeit noch voll und ganz in der Entwicklungsphase stecken. Weg mit Haupt-, Realschule und Gymnasium, die Zukunft gehört den IGS!
Auch unser allseits bekannter und wenig geliebter Frontalunterricht sollte schon längst der Vergangenheit angehören: Stumpfsinniges Gelaber seitens der Lehrkraft, dem eh kein Schüler länger als eine Viertelstunde interessiert zuhören kann, entzieht sich dem Sinnverständnis eines jeden. Gruppenarbeit sorgt nicht nur für eine abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung, sondern auch für das Training der sozialen Kompetenz und es hilft, innovatives Lernen in den Schulalltag zu integrieren. Alles in allem lässt sich behaupten, dass sich Lehrer, Schüler und Unterrichtsplan zeitgemäß einstellen müssen. Aufgrund der globalen Entwicklung bedarf es einer gründlichen Entrümpelung der Inhalte und einer Aufmöbelung unseres heutigen Schulsystems.
JA, das Schulsystem ist auf der Höhe der Zeit!
Wir sind toll! Fortschritt, Innovation und Intelligenz zeichnen uns im Gegensatz zu vorherigen Generationen aus. Wir haben die Weisheit gepachtet! Wir wissen, wie das Universum tickt, wie der Weltfrieden erreicht wird und vor alledem wissen wir, wie Kinder und Jugendliche ausgebildet werden müssen, damit sie noch intelligenter werden als wir. Nein ! Dies ist völliger Blödsinn. Doch das wirklich Schlimme hieran ist, dass anscheinend immer mehr Menschen dies glauben: Sie wissen in allen Dingen mehr als ihre Vorfahren.
Nehmen wir als Beispiel hierfür nur mal die gute alte Schule: So sind einige Menschen der Meinung, dass in unserem seit Jahrhunderten erprobten dreigliedrigen Schulsystem die leistungsschwachen Schüler benachteiligt werden. Die Frage ist hier allerdings nur: Wer benachteiligt diese Kinder und Jugendliche wirklich? Der, der ihnen ein einziges Mal sagt, dass sie auf eine Schule gehen werden, auf der ihre wahren Begabungen und Fähigkeiten erkannt werden können? Oder der, der zulässt, dass diese Schüler in einer Klasse mit auch leistungsstarken Schülern sitzen und ihnen so Tag für Tag gezeigt wird, wie schwach sie wirklich sind?
Einige Kritiker dieser Zeit glauben sogar, dass Schüler in sogenannten Gruppenarbeiten "innovativer lernen" und so klüger werden würden als durch Frontalunterricht. In diesen Gruppenarbeiten eignen sich Schüler selbst Wissen an, tauschen untereinander das Erlernte aus und schärfen dabei ihre "sozialen Kompetenzen". Soweit die Theorie. In Wirklichkeit wird normalerweise lediglich der neuste Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Und von einer Schärfung der "sozialen Kompetenzen" kann wohl kaum die Rede sein, wenn diskutiert wird, wer der "Coolste und Uncoolste" ist. Doch nicht nur der Frontalunterricht steht in der Kritik, sondern auch die geliebten Bücher aus echtem Papier. Laptops und iPads sollen Einzug in deutschen Schulen finden, fordern einige Befürworter dieser elektrischen Geräte, die durch ihre Existenz und ihren Stromverbrauch die Umwelt stark belasten. Zudem fördern Laptops und iPads zugleich die Verblödung der Nutzer durch Grammatik- und Rechtschreibprogramme, sodass sich nur hoffen lässt, dass auch zukünftig mit Hilfe von Büchern aus Papier in Schulen gelehrt und gelernt wird.
Außerdem meinen erschreckenderweise einige Menschen, dass das mathematische Verständnis, dass Schülern im Matheunterricht zu vermitteln versucht wird, überflüssig sei. Sie wünschen sogar, dass Mathe komplett aus dem Lehrplan gestrichen werden kann. Ohne Frage hätte dies fatale Folgen: Mathe ist in der Schule eines der wenigen Fächer, in dem es wirklich noch auf Wissen und logisches Denkvermögen ankommt. In den meisten anderen Fächern lässt es sich schon heute durch sinnfreies Gelaber relativ gut über die Runden kommen. Wenn nun Mathe nicht mehr für alle Schüler in allen Altersklassen unterrichtet wird, sind mehr grausame, erbarmungslose und sinnfreie Schwadronierereien die unabdingbare Folge.
Abschließend bleibt uns nur noch folgende Erkenntnis: Ja, unsere Vorfahren haben ein gutes Schulsystem aufgebaut. Wenn es so bleibt, wie es ist, kann auch den nächsten Generationen wirklich die Möglichkeit geboten werden, etwas zu lernen. Hierfür sagen wir: Danke ! |
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