Aus Ermangelung an Inhalten vom Wochenende, denn in den Herbstferien gibt es logischerweise nicht viel zu berichten, liegt es nicht, dass ich mich heute an unsere Mitglieder und Freunde wenden will, um uns ein Thema in den Kopf zu rufen, dass wir zwar auf dem Radar haben, dass wir aber nicht mit Fußballvereinen in Verbindung bringen. Das ist aus meiner Sicht ein Fehler, den wehret den Anfängen der Abgrenzung und Intoleranz. Der Kölner Aufmarsch von 4.800 Rechtsradikalen vom Sonntag Abend, bei einer Demonstration Hooligans gegen Salafisten ist nur die logische Konsequenz aus der Vertreibung des Klientel aus dem Paradies (also aus den deutschen Fußballstadien) und der Macht der neuen Medien, bei denen die Altinternationalen und ehemaligen Schreckensherrscher der Arenen, keine Probleme haben Gleichgesinnte in kürzester Zeit zusammen zu trommeln und in Köln marschieren zu lassen. Selbstverständlich muss man seine Worte zu diesem Thema mit Bedacht wählen, aber eine Meinung zu haben ist nicht strafbar und die Wahrheit liegt dabei zwar nicht in der Mitte, aber es ist auch keine Schwarz + Weiß Situation. Die Ausgangslage in unserem Land ist gefährlich. Viele Menschen die in 2. oder 3. Generation bei uns im Land sind und den Anschluss an Gesellschaft und Wohlstand noch nicht 100% gefunden haben, sind Mitglieder und Spieler in Fußballvereinen. Diese Kicker sind im Gegensatz zu ihren Kollegen auch immer verfügbar, fahren eben nicht 3 x im Jahr in Urlaub und gewichten den Sport in aller Regel viel höher als |
es die Eltern unserer Wohlstandskinder tun. Leider trifft dieses Interesse in aller Regel nicht auf die Eltern der fußballhungrigen Kinder zu. Die nicht immer, aber immer öfter dem Hobby ihres Kindes den Rücken kehren, einfach nicht erscheinen und in aller Regel wenig Beitrag zur Integration leisten. Langfristig und zu Ende gedacht, damit ebenfalls keine Verständigung zwischen den Kulturen ermöglichen, die so wichtig wäre um das Konfliktpotential z. B. junger (zugegebenermaßen zu hoch gegriffen – aber trotzdem ….) IS Sympathisanten zu bändigen. Diese wiederrum ist Vorwand für die alternden – am rechten Rand stehenden - Hooligans die zusammen mit der NPD eine Versammlung organisierten, bei der uns Angst und Bange wird. Der Fußball wird einmal mehr missbraucht, das ist in diesem Fall klar, aber tun wir alles dafür, dass unser Leben im Verein diese Auswüchse besser unterbindet? Dazu brauch es die Eltern unserer jungen Kicker mit Migrationshintergrund kontinuierlicher auf den Sportplätzen um einen Dialog zu ermöglichen und um überhaupt etwas über die Kinder zu lernen, was uns diese in ihren jungen Jahren nicht beibringen können und das für Trainer und Betreuer extrem wichtig ist. Das Gefühl der Trainer bei uns ist, dass diese Kinder heute einfach abgegeben und allein gelassen werden. Viele sind mehrere Stunden vor dem eigentlichen Training auf dem Sportplatz und "stören" den Ablauf anderer Mannschaften (da sind selbstverständlich auch Deutsche dabei), |
weil sie kicken wollen. Das ist ja auch gut und schön, nur der Wiesweg darf nicht mit einem Bolzplatz verwechselt werden und Freizeitbeschäftigung außerhalb der Trainingsroutine ist wichtig, wird aber augenscheinlich zu wenig angeboten. Wir werden uns sicherlich im Verein darüber Gedanken machen müssen und wären gut beraten, wenn wir versuchen Lösungen für uns im Kleinen zu finden. Es gibt zu viele Lebensumstände, die uns unbekannt sind. Für den Moment muss es genügen wenn wir feststellen, dass das Konfliktpotential und die Radikalisierung in den letzten Monaten durch die Geschehnisse im Nahen Osten weltweit und in unserer Gesellschaft stark angestiegen sind …. wir spüren dies teilweise jetzt bei unseren älteren Jahrgängen die zum Nachdenken animieren, das hier etwas in die falsche Richtung läuft. Diese Erkenntnis hatten wir wohlgemerkt vor dem Aufmarsch in Köln, der ohne unbeabsichtigte Vorwände so nicht hätte stattfinden können. Da wir in unserem Land und in Vereinen wie dem unsrigen "Einwanderung" brauchen, ist der Umkehrschluss klar definiert. Es hilft allen Beteiligten, wenn wir den Dialog verstärken und Integration leben und zwar von allen Seiten. Ohne die Eltern die aus einer anderen Kultur kommen wird das nicht möglich sein. Wenn wir uns darüber Gedanken machen und mit wachem Auge über den Tellerrand hinausblicken, werden wir die Früchte schon ernten. Auch das gehört zu den Aufgaben eines Vereins und wir werden daran arbeiten die dazu nötigen Partner zu integrieren. |
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Online-ZeitungWochenzeitung der Spvgg Eltville - Dienstag 28.10.2014 - Seite 5 |
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