Herr Friedrich, sind Sie eigentlich reich? Was heißt reich? Naja, wie viel Geld haben Sie auf der Bank? Fußballer verdienen bekanntlich sehr viel Geld. Und ich habe lange gespielt, unter anderem auch als Nationalspieler bei zwei Weltmeisterschaften - da ist über die Jahre schon einiges zusammen gekommen. Ich denke schon, dass ich sehr viel Geld habe. Aber wie viel Geld haben Sie denn nun genau? Ich habe viel verdient, aber eine genaue Zahl möchte ich nicht nennen. 2006 haben Sie außerdem ein Kochbuch geschrieben - wird man damit nicht reich? Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, was ich daran verdient habe. Das Lustige ist: Ich kann überhaupt nicht kochen. Neulich war ich in der Fernsehsendung „Grill den Henssler“ - das war eine Katastrophe. Aber ich habe es gemacht, weil es dabei um einen guten Zweck ging. In dem Buch habe ich damals nur den fußballerischen Part übernommen, also Geschichten zur Weltmeisterschaft erzählt. Rolf Zacherl, der Fernsehkoch, hat die Rezepte beigesteuert. Waren Sie früher verschwenderisch mit Ihrem Geld? Überhaupt nicht. Das war ich nie und bin es auch heute nicht. Meine Eltern haben mir immer gesagt: Junge, gib nur das Geld aus, was du auch hast. Daran habe ich mich immer gehalten. Mir war immer bewusst, dass ich für die Zeit nach meiner Fußball-Karriere sparen muss. Jetzt mal ganz ehrlich: Haben Sie sich noch nie etwas richtig Unvernünftiges gekauft? Nie. Wenn ich viel Geld für etwas ausgegeben habe, waren das immer vernünftige Sachen wie zum Beispiel eine Wohnung. Die Zinsen sind gerade sehr niedrig, deswegen macht es wenig Sinn, sein Geld einfach nur auf der Bank zu horten. Immobilien sind da eine gute Alternative. Viele Fußballer fallen auf windige Berater herein. Ist Ihnen das auch passiert? Nein - Gott sei Dank nicht. Mein Anlageberater und ich kennen uns jetzt schon seit vielen Jahren. Er bespricht mit mir verschiedene Möglichkeiten und wir entscheiden dann gemeinsam, wo mein Geld am besten aufgehoben ist. Bis jetzt war ich immer sehr zufrieden. Sind alle Fußballer so vernünftig? Sicherlich nicht. In der Bundesliga hatten viele Spieler vorher wenig Geld. Wenn die dann auf einmal eine Million Euro verdienen, wissen die oft nicht, wohin damit. Manche kaufen etwa teure Autos oder verzocken ihr Geld beim Glücksspiel. Außerdem fallen viele von ihnen auf falsche Freunde rein – wenn man reich ist, will auf einmal jeder was von dir haben. Diese Spieler stehen dann am Ende ganz ohne Geld da. Statistisch gesehen sind ein Viertel aller Profi-Fußballspieler nach ihrer Karriere pleite. Das ist unglaublich. |
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