Danzig | 27.01.2011 |
1.2. Kleine Geschichte Danzigs
Der tschechische Bischof Adalbert entschied sich, nach den Aufenthalten in verschiedenen italienischen Klöstern, die heidnischen Preußen zu missionieren. Die preußischen Stämme gehörten zu den Balten, ähnlich den heutigen Litauern, Letten und Esten. Über die Weichsel traf Adalbert mit einem Schiff in dem heutigen Danzig ein1. Dort wurde er im Jahre 997 auf Grund seiner Mission ermordet.
Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt finden wir in der Vita Adalbertus des Mönchen Canaparius, aus dem Jahre 1000 wieder. 1997 feierte Danzig sein 1000 jähriges Bestehen, diese Zeitrechnung beginnt mit dem Tod Adalberts, obwohl es sehr unwahrscheinlich ist, dass er der Gründer der Stadt war.
Nach dem Tode des polnischen Königs Boleslaw Chrobry übernahmen die Fürsten des Samboridengeschlecht die Herrschaft über die Stadt. Die Politik und die Wirtschaft der Herzöge fanden vom polnischen König statt. So haben sie im Jahre 1186 die Zisterziensermönche in die Stadt einberufen. Ihnen folgten deutschsprachige Siedler, Bauern, Kaufleute und Handwerker.
Mitte des 13. Jh. wurde Danzig dann zum ersten Mal als Civitas Danczek erwähnt.
Im Jahre 1294 starb das Samboriden Geschlecht aus. Auf Grund der polnisch-brandenburgischen Besitzansprüche an Danzig, entbrannte ein Konflikt, den der Deutsche Ritterorden schlichten sollte. Der Orden nutze die Gunst der Stunde und übernahm im Jahre 1308 selbst die Stadt. Bis 1361 befand sich die Stadt Danzig unter der Herrschaft des Ordens2.
Während des 13 jährigen Krieges in den Jahren 1454-1466, der zwischen Polen und dem Orden geführt wurde, kämpfte Danzig auf der Seite des polnischen Königs. Auf Grund der Treue der Danziger gegenüber dem polnischen König Kazimir während des Krieges, wurde der Stadt das sogenannte Privilegia Casimiriana zugesprochen, welches Danzig in der Republik einen autonomen Status verlieh.
Gleichzeitig gehörte Danzig von 1361 bis 1662 der deutschen Hanse an. Welches ihren zusätzlichen Wohlstand sicherte.
Obwohl Danzig unter der polnisch-litauischen Herrschaft stand, genoss die Stadt die volle politische Unabhängigkeit. So hatte die 339 jährige polnische Herrschaft über Danzig begonnen. Diese Zeit wird von polnischen und deutschen Historiken als das Goldene Zeitalter der Stadt Danzigs bezeichnet. Obwohl Danzig unter polnischer Herrschaft stand, blühte die deutsche Kultur und Sprache.
Mitte des 17. Jahrhunderts zählte Danzig fast 70.000 Einwohner. Ende des 18. Jahrhunderts mit der 2. Teilung Polens begann der Untergang der Stadt, so dass im Jahre 1793, als Danzig zu Preußen kam, sie nur noch 36.000 Einwohner hatte. 1807 wurde Danzig von Napoleon zur Freien Stadt ausgerufen. Doch dies war nur eine kurze Episode der Stadtgeschichte, denn wenige Jahre darauf wurde es erneut zu Preußen eingegliedert.
Im Jahre 1878 wurde die Stadt Danzig zur Hauptstadt der Provinz Westpreußen ernannt. Bereits im Jahre 1914 zählte die Stadt 176.000 Einwohner. 3
Die Unzufriedenheit, die durch die Gründung der Freien Stadt Danzig motiviert war, fand ihren Gipfel in den Wahlergebnissen des Jahres 1933, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Diese führte 1939 zur Integrierung der Stadt ins Deutsche Reich.
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