Lyrics „WÜST“ wüst a auntwort - griagst do frogn |
wüst dass schloffm - daun sans munta |
KRITIK |
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Online-Zeitung |
Gejandlte Eröffnung Um 16:30 fanden sich die Besucher der Ernst- Jandl-Lyriktage, dieses Jahr unter dem Motto „Heute schon geJANDLt“; im Turnsaal der Hauptschule von Neuberg an der Mürz ein. Nach einer Ansprache des Bürgermeisters und einer Einleitung, vorgetragen von Peter Waterhouse, sprach Bildungsministerin Claudia Schmied über die Bedeutung von Kunst und deren Vermittlung, die Idylle der Landschaft rund um Neuberg und über die Umstrukturierung der Hauptschule Neubergs in eine Mittelschule. Anschließend wurden die prämierten „gejandlten“ Gedichte der SchülerInnen vorgestellt, die im Zuge eines Projektes des BMUKK entstanden waren. Die Schauspielerin Petra Strasser las die Gedichte vor. In der Preisverleihung durch Peter Waterhouse erhielten alle SchülerInnen eine Urkunde. Zum Abschluss eröffnete die Bildungsministerin das Buffet. Gedichtetes Konzert Im Anschluss an die Mürzer Gespräche fanden sich die ersten KonzertbesucherInnen vor der Pillhoferhalle ein. Nach einem kurzen Aperitif konnte man die hell erleuchtete Halle betreten und pünktlich um 19:45 begann das Konzert. Die Goas, die auch als Attwenger bekannt sind, wirkten zwischen den Skulpturen etwas verloren. Markus Binder spielte Tuba und Hans-Peter Falkner begleitete die Gstanzln auf einer steirischen Harmonika. Beide sangen im ausgeprägten oberösterreichischen Dialekt. Die Atmosphäre wirkte etwas befremdend, wenn man die beiden schon als Attwenger gesehen hat. Mit dieser Band treten die beiden Musiker meist auf Festivals und in Konzertlocations auf, wo das Publikum stehend, tanzend und zum Teil auch singend den Konzertabend verfolgen kann. Zwischen den Skulpturen von Pillhofer und vor einem sitzenden Publikum wirkten die beiden etwas fehl am Platz. Dennoch war das Publikum, das aus Lyrikfans, LyrikerInnen, Studierenden und einer Delegation des Bildungsministeriums bestand, begeistert. Die musikalisch relativ einfachen Gstanzl-Formen wurden von den beiden erweitert, wobei die Faszination ihrer Musik vor allem von den Texten im Dialekt ausging. In Liedern wie „wüst“ oder „hots da eh ois dafread“ spielten die zwei Künstler gekonnt mit Wörtern, dem Dialekt und Übersetzungen in Standarddeutsch oder Englisch. Nach einer Zugabe und tosendem Applaus verließen sie die Halle durch die Seitentür mit einer perfekt inszenierten Mischung aus Desinteresse und Professionalität, die den ganzen Abend ihre Musik begleitet hatte. Trotz manchen Textaussetzern und einigen schiefen Tönen war es ein gelungenes Konzert, das nur eine ungezwungenere Atmosphäre mit Tanz- und Trinkmöglichkeiten verbessern hätte können. |
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