Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Moralische_Wochenschrift
http://www.beck-shop.de/NJW-Neue-Juristische-Wochenschrift-NJWDirekt/productview.aspx?product=1318
Bilder:
http://www.nndb.com/people/330/000087069/joseph-addison-3-sized.jpg
http://www.twickenham-museum.org.uk/images/medRichard_Steele.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b3/Der_Patriot_erschienen_1724.jpg
Heutige Wochenschrift
Auch heute gibt es noch Wochenschriften, welche aber nicht mehr zur Aufklärung dienen. Zum Beispiel gibt es die NJW (Neue Juristische Wochenschrift), welche 1947 erschien und sogar heute noch auf dem Markt ist. Das bedeutet, dass sie schon 66 Jahre im Umlauf ist!
Die NJE bezieht sich auf juristische Themen, welche unter anderem die Rechtsprechung, Rechtsetzung, Rechtsentwicklung und vieles mehr ist.
Jede zweite Woche erscheint im NJW-Spezial etwas über die Themen Miet- und Immobilienrecht, Familienrecht, Erbrecht, Verkehrsrecht und einige weitere.
Die NJW erscheint einmal wöchentlich und kostet für das gesamte Jahr 244€!
Wegweisend für Europa entstanden sie aus bürgerlich-puritanischer Kritik an der Kultur und dem Lebensstil der dortigen Aristokratie. Allerdings erfuhr diese neue Art der Medien die größte Ausbreitung im deutschsprachigem Raum. Auch wenn die Entstehung der Moralischen Wochenschriften in Großbritannien gesehen wird, so werden auch Ansätze in Deutschland gesehen, die sich nicht nur auf Nachahmung einer bereits vorhandenen Gattung beschränkt. So zum Beispiel die "Montagsgespräche" (1688-16902) von Christian Thomasius, die unterhaltsam im ironisch-freimütigem und kritisch-satirischem Stil geschrieben wurde. Sie wurde mit als Vorbote für Moralische Wochenschriften anerkannt.
Moralische Wochenschriften sind eher ein Zusammenschluss aus den neuentstehenden englischen "moral weekliies" und der deutschsprachigen Literaturentwicklung.
Die erste Moralische Wochenschrift "Der Vernünftler" erschien 1713 in Hamburg. Der Verfasser Johann Mattheson verfolgte die Entwicklung der Wochenschriften in Großbritannien sehr genau und startete die Übersetzung der englischen Vorbilder "The Tatler" und "The Spectator", um sie anschließend in Deutschland zu verbreiten.
Generell zeichneten sich die moralischen Wochenschriften durch ihre unterhaltsam dargestellten moralischen Aspekte aus.
Sie wurden in regelmäßigen Abständen herausgegeben und die entstandenen Folios wurden in Buchform gesammelt und neu aufgelegt, und das über Jahrzehnte hinweg an unterschiedlichen Orten.
Durch diese neue Form der Kommunikation, entstand eine neue Lebendigkeit in der Gesellschaft.
Auch die Erwartungshaltung der Leserschaft konnte gedeckt werden, obwohl nicht die tagespolitischen Themen im Vordergrund standen, sondern mehr moralisch-philosophische Grundfragen.
Eine weitere wichtige Charakteristik war die weibliche Leserschaft der moralischen Wochenschriften.
Erstmals wurden kritische Rollenfragen gestellt und Probleme im Umgang mit der vorherrschenden Geschlechterordnung diskutiert.
Ebenso entstand die Einführung einer fiktiven Autor- und Herausgeberinstanz. Dadurch entstand ein gewisser Reiz, und moralsiche Argumente und Beobachtungen konnten besser vermittelt werden. Denn die Leserschaft hatte das Gefühle das die Beobachterfigur neutral sei.
Auch die Einbindung der Leserschaft durch die Aufforderung von Leserbriefen war neu und beliebt.
So war die Leserschaft mit dabei und hatte auch das Gefühl, etwas mit dazu beitragen zu können eine Veränderung zu erzielen! Dies verdeutlicht wieder die Wichtigkeit dieser moralischen Wochenschriften in der Zeit der Aufklärung.
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