Der Angsthund - Leitartikel - Konsequenz - Teil 1

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Der Angsthund Der Angsthund 3/2013
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Für den Hund gilt nur, dass er entweder immer anspringen darf, oder eben nicht! Alles andere verwirrt den Hund nur, wir werden für ihn unverständlich, und im schlimmsten Fall verlieren wir sogar sein Vertrauen, wenn wir so agieren.

Der Angsthund 3/2013 Leitartikel - Konsequenz - Teil 1
Der Angsthund 3/2013 Leitartikel - Konsequenz - Teil 1

Nehmen wir einmal an, der Hund wäre die Mücke! Erst einmal folgt er nur seinem Instinkt, z.B. bei der Jagd, alles, was sich schnell vom Hund entfernt, ist für ihn, seinem Instinkt folgend, eine potentielle Jagdbeute!

Der Angsthund 3/2013 Leitartikel - Konsequenz - Teil 1

Konsequenz in der Hundeerziehung

oder: Das Leit(d)thema

 

(sj) „Du musst konsequent sein!“, sagt einem der Hundetrainer immer wieder, aber was heißt das eigentlich genau?

Nun - nach Wikipedia bedeutet Konsequenz (von lateinisch consequi ‚folgen‘, ‚erreichen‘) eine – oft zwingende, mindestens jedoch mögliche – Folgerung. Umgangssprachlich beschreibt „konsequent“ u.a. die Zielstrebigkeit des Handelns einer Person. Ein gegenteiliges Verhaltensmuster wird dann „inkonsequent“ genannt, etwa, wenn eine angekündigte Handlung unterlassen wird.

 

Als Beispiel ziehen wir mal etwas aus der Tierwelt zum Vergleich heran – etwas, das gar nicht mal soviel mit bewusstem Handeln zu tun hat.

 

 

 

 

 

 

 

Eine weibliche Mücke wird sich also nach der Befruchtung ein Lebewesen suchen, dessen Blut sie trinken kann. Es gibt keine Überlegung, ob es getan wird oder nicht – sie tut es einfach!

DAS ist Konsequenz – eine Mücke sticht immer!

Ebenso konsequent ist es, dass unsereins aus einem Reflex heraus auf eine Mücke drauf haut, die sich gerade auf unserem Arm eine solche Blutmahlzeit holt!

Was hat das jetzt mit Hundeerziehung zu tun?

Eigentlich nichts, bis auf die Konsequenz des Handelns – der Mücke und unseres, wenn wir auf sie draufhauen!

Oder doch?

 

 

 

 

 

 

Er wird zunächst instinktiv und konsequent versuchen sie zu erreichen und zu erlegen! Dabei ist es erstmal egal, ob es sich um einen Hasen, ein Reh, einen Jogger, oder einen Radfahrer handelt!

Ein instinktives konsequentes Handeln also - wie bei der Mücke. Der Hund hat allerdings - im Gegensatz zur Mücke - die Möglichkeit zu lernen, seinen Instinkt also zu durchbrechen und sein grundsätzliches konsequentes Handeln zu ändern.

Damit dieses erlernte Handeln allerdings genauso konsequent ausgeführt wird, wie das instinktive Handeln, bedarf es klarer Regeln und einer gewissen Verlässlichkeit hinsichtlich dessen, was auf einen bestimmten Reiz von ihm verlangt wird!

Der Hund kennt keine Differenzierungen, wie vielleicht, eventuell, mal sehen oder gelegentlich – das ist eine menschliche Erfindung! Er kennt ja oder nein – ganz oder gar nicht – immer oder nie!

Eine Mücke sticht immer!

Wir reden also am Hund vorbei, wenn wir solche Worte benutzen wie „Ab und zu darf der Hund auf die Couch!“ oder „Ich hab nix dagegen, wenn mich mein Hund anspringt, das darf er aber nicht, wenn ich eine neue Hose anhabe!“.

 

 

 

 

 

Sind wir allerdings konsequent im Umgang mit unseren Hunden, dann wird uns der Hund sein Vertrauen auch in anderen Lebenssituationen schenken.

Wie sind wir denn nun aber konsequent?

Eigentlich fängt es schon im Kleinen an. Ich möchte dazu mal eine kleine Geschichte erzählen: Ein Ehepaar kam mit ihrem 6 Monate alten Australian Shepherd zu mir in die Hundeschule. Telefonisch wurde mir vorab berichtet, dass er sehr schlecht gehorche und Kommandos oft ignoriere.

Witzigerweise wollen die Hundehalter, obwohl sie zu mir kommen, weil sie Probleme mit ihrem Hund haben, sich und den Hund oft erst einmal von ihrer besten Seite zeigen, und so gab der Ehemann dem Hund das Kommando „Sitz“, was der Jungrüde ignorierte und statt dessen weiter seinem „Schnüffeljob“ nachging. Nachdem der Ehemann mehrere Male das Kommando wiederholt hatte, legte sich der Hund irgendwann hin und der Mann beugte sich runter zu seinem Hund, klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „Oder so!“

Der Angsthund 3/2013 Leitartikel - Konsequenz - Teil 1

Ein Mückenweibchen muss nach der Befruchtung durch das Männchen eine Blutmahlzeit zu sich nehmen, da es fremdes Protein benötigt, um Eier zu bilden; die Aufnahme ist somit unverzichtbar für die Fortpflanzung der Mücken.

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