Ausgabe 2 | Ein einsamer Sommer - Fortsetzung - Berliner Schlüssel | 06.04.2013 |
Biete: |
Ausgabe 2 | Berliner Schlüssel - Seite 4 | 06.04.2013 |
Viele Kolleginnen und Kollegen des AVD machen sich jetzt schon Sorgen, denn sie stehen allein an der Haftraumtür. Sie sind u.U. auf die Hilfe von anderen Kollegen angewiesen. Sie müssen darauf hoffen, dass notfalls jemand in Reichweite ist – jemand, der auch in der Lage ist, schnell und effektiv helfend einzugreifen. Es darf nicht vergessen werden, dass wir uns in einer Anstalt befinden, in der neben den Schwarzfahrern auch Gewaltverbrecher untergebracht sind. Wir arbeiten in einer Anstalt, in der sich auch viele psychisch auffällige Inhaftierte befinden, bei denen die ärztliche und auch die psychologische Versorgung noch im Anfangsstadium ist. Es ist ein buntes Sammelsurium mit breitem Spektrum. Aber was regen wir uns auf?! Es ging doch bisher immer alles gut. Der Laden läuft schon irgendwie, so wie sonst auch.... ... und sollte es mal nicht so laufen, dann trifft es ja NUR den Vertreter des AVD und eben dessen Krankenversicherung. Recht kostengünstig - also. Das dies aber nicht immer ohne Zwischenfälle abläuft zeigen auch jüngste Ereignisse, wie der unvermittelte Angriff auf einen Bediensteten der Teilanstalt 2, welcher durch !!!Hausarbeiter!!! beendet wurde. Gut für den Kollegen, dass er bei den Hausarbeitern nicht unbeliebt war (worauf man heutzutage im Vollzug nicht alles achten muss...). Ein weiterer Zwischenfall war die Geiselnahme in der JVA Suhl-Goldlauter. Es läuft eben doch nicht immer alles nach Plan – Leider! Sehr viele Kollegen kommen gern und mit einer positiven Grundeinstellung zum Dienst. Das Miteinander funktioniert im Großen und Ganzen gut. Wir motivieren uns vor allem an den gemeinsamen Momenten in denen wir einfach mal kurz miteinander Gedanken austauschen, uns untereinander helfen und dem Anderen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das bringt uns dazu, trotz unangemessen schlechter Bezahlung, verschwindend geringen Beförderungsaussichten und / oder fehlenden uns fordernden Perspektiven jeden Tag erneut zum Dienst zu kommen.
|
|