Hochschulpolitisches Revoltenblättchen - Seite 5

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Seite 5                                                 KaWiAr-politisches Revoltenblättchen                                                 Erste Auflage/ Januar 2013

Braune Soße aus neurechten Schläuchen – Die Identitäre Bewegung Deutschland

Auseinandersetzung mit den Thesen eines Teils der Neuen Rechten in Europa, der zunehmend aktivistischer wird.

~*Der Artikel wurde ursprünglich von der "Zeitgeschichtliche Dokumentationsstelle Marburg (ZDM)" verfasst *~

 

Schon immer hatte die extreme Rechte Probleme in der Bevölkerung Zustimmung zu erreichen, solange ihre Nähe zum Nationalsozialismus offensichtlich war. Weder gelang es einer ganzen Armada von Holocaust-Leugnern, den Tatbestand des massenweisen Mordes im NS vor Gericht weg zu klagen, noch gelang es der extremen Rechten dem Deutschen als solchen eine Tatbeteiligung an den Gräueln des NS abzusprechen. Neonazis im Umfeld von Michael Kühnen konnten zwar durch geschickte Pressearbeit einige Aufmerksamkeit erlangen, aber die Forderung u.a. nach Neubegründung der NSDAP führte zwangsläufig in die Bedeutungslosigkeit. Neonazis der neueren Generation sagten sich von dieser Hypothek los, nannten sich Autonome Sozialisten und nahmen die Annehmlichkeiten der Globalisierung an. Für sie ist es kein Problem Döner zu essen, undeutsche Musik zu hören oder im persönlichen Outfit eher dem bevorzugten Mainstream zu entsprechen.

 

Das Bestreben den Nationalsozialismus in Vergessenheit geraten zu lassen ist groß. Demzufolge werden von der extremen Rechten immer wieder Versuche unternommen Abstand zum NS zu erlangen, aber die menschenverachtenden Ideologien in neuem Gewande weiter zu pflegen.

 In Frankreich losgelassen wird nun offenbar eine neue Sau durch das Dorf Deutschland getrieben: die Identitäre Bewegung Deutschland (IBD). Im Moment scheint diese hauptsächlich im Internet (Facebook) zu existieren, aber der dortige Verweis auf einen Stützpunkt in Marburg macht es doch erforderlich sich mit dieser Neuerscheinung zu beschäftigen. Zumal eine Gruppe der Identitären bei der Eröffnungsveranstaltung der interkulturellen Woche in Frankfurt am 30.10.2012 auftauchte und dort zu Techno tanzte. Sie hatten ein Schild dabei worauf stand „Multikulti weggebasst". Danach wurden sie rausgeworfen. Ähnliches geschah auch in Frankreich und Österreich und könnte auch in Marburg geschehen.

 Die IDB räumt zunächst einmal mit allen Urteilen über Neonazis auf, indem sie behauptet sie sei demokratisch, anti-rassistisch, internationalistisch, hat nichts gegen Juden und findet alles Ausländische toll. Ach übrigens, anti-faschistisch und anti-kommunistisch ist sie auch.

Einige ihrer Schlagworte sind eher diffus als aufhellend: 1)

  • „Wir sind die Bewegung, deren Generation für einen falschen Blick, weil sie jemandem eine Zigarette verweigert oder eine andere Art sich zu kleiden hat, getötet wird.
  • Wir lehnen die Geschichtsbücher ab und wollen unsere Erinnerungen selbst wiederfinden.
  • Wir sind die Bewegung, die den Fernseher ausgeschaltet hat, um selbst zu denken.
  • Wir sind die Bewegung, die sich anstrengt, ob in Sommerlagern, beim Bergsteigen, oder Kampfsport. Die Bewegung, die Schläge einstecken kann. Die Bewegung der Härte, des Schweißes und der Selbstüberwindung.“

Weitere Schlagworte lassen an eine Art rechter Occupy-Bewegung denken:

  • „Wir sind die Bewegung, die die Transzendenz und den Glauben über materielle Güter stellt. Die Bewegung, die die Selbsthingabe über die berufliche Karriere stellt, die den heroischen Schlag des Lebens gegenüber der wirtschaftlichen Optimierung vorzieht.
  • Wir stellen uns gegen einen abstrakten, weltfremden Menschenbegriff, der ihn nur als degenerierte kultur- und geschlechtslose, internationale Ware, als Humankapital betrachtet, anstatt ihn in seiner Ganzheit, als Erbe und Träger einer bestimmten Identität zu betrachten.“

Daß die IBD Teil der extremen Rechten ist beweisen folgende Aussagen:

  • „Wir sind die Bewegung, die auf unsere Identität, unser Erbe, unser Volk und unsere Heimat schaut und mit gestärktem, aufrechten Gang in die Zukunft gen Sonnenaufgang marschiert.
  • Wir sind die Bewegung, die bereit ist, der Politik ihr einstiges ruhmreiches Ansehen zurückzugeben und die auf allen Ebenen, mit einer klaren Idee, aufmarschiert : Wir sind die Zukunft.

  • Glaubt nicht das hier wäre einfach nur ein Manifest, es ist eine Kriegserklärung an diejenigen, welche ihr Volk, ihr Erbe, ihre Identität und ihr Vaterland hassen und bekämpfen!“

Das Zeichen der IBD ist der Buchstabe Lamda aus dem Griechischen. Dazu die Aussage: „Das Lambda, gemalt auf den Schildern stolzer Spartaner, ist unser Symbol. Verstehst du, was es bedeutet? Wir werden nie zurückweichen, niemals aufgeben!“

Da wird wohl der ein oder andere doch den Film „300“ angeschaut und dabei das Denken vergessen haben und hat sich von den muskelbepackten Schauspielern inspirieren lassen, um seiner Idee der männerdominierten Zukunft nachzuhängen.

Im Wesentlichen geht es der IBD darum auf den fahrenden Zug, oder besser gesagt auf die fahrende Bimmel-Bahn der Bewegungen aufzuspringen, die bei der heutigen Jugend noch Leute auf die Straßen bringen. Als Beispiel mag die Occupy-Bewegung gelten, die Gefühlen und Ängsten Ausdruck verleiht gegen das Finanzkapital nichts mehr unternehmen zu können.

Die IBD nimmt diese Gefühle und Ängste auf und setzt dagegen die Identität der Deutschen, die natürlich alles Ausländische ausschließt, wenn es sich als außereuropäisch erweist. Was die Identität der Deutschen ausmacht wird nicht genau erläutert, verliert sich im Sumpf der Geschichte.  „Unsere Identität ist für uns das Zusammenspiel aus unserer tradierten Kultur, unserem Bewusstsein, eine homogene, verwandte Gemeinschaft zu sein sowie der gemeinsamen Erinnerung an ihren Weg durch die Zeit.(...)Sie ist kein hermetisch versiegelter Zirkel, sondern lebte und lebt im und vom Austausch. Doch das was sie ausmacht und was uns als Deutsche von allen anderen unterscheidet, ist eben die kulturelle und ethnische Substanz, die sich über Jahrtausende hinweg, über verschiedene Staats- und Erscheinungsformen erhalten hat.“ Da zeigt sich doch, daß es falsch war die Geschichtsbücher wegzuwerfen, sonst wären die außereuropäischen Einflüsse auf die europäische bzw. deutsche Identität nicht weg zu denken gewesen. Da die IBD aber geschichtslos bleiben will, ist natürlich eine Gefahr im Anmarsch. Der Islamismus. Die IBD sieht schon in naher

Zukunft einige Regionen in Deutschland der Scharia unterworfen. „Ein Szenario, in dem in gewissen Gebieten Deutschlands eine „demokratische Mehrheit“ von Muslimen die Scharia per Abstimmung einführt, ist keine reine Fiktion mehr.“ Dagegen gilt es sarazzinistich anzugehen. Das hat mit Rassismus nichts zu tun denn: „Zudem geht heute der größte Rassismus in unserem Land von migrantischen Banden gegen Deutsche aus, weswegen unser Kampf gegen diesen antideutschen Rassismus für uns auch ein selbstbewusstes und entschlossenes Auftreten in unseren eigenen Städten bedeutet.“ Rassisten sind also in Deutschland hauptsächlich die Migranten.

Der tief verwurzelte Rassismus in Deutschland sowohl in der Bevölkerung als auch in den Institutionen, der sich u.a. in der 

(Fortsetzung auf Seite 6)

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