Oh Schreck - der Hund ist weg!
(dd) Gerade bei unseren Angstnasen kommt es immer wieder vor, dass sich der Hund in einer Paniksituation losreißt und wegläuft – sei es aufgrund eigener Unaufmerksamkeit oder weil das vermeintlich sichere Geschirr doch nicht so sicher war, wie gedacht.
Jährlich werden allein in Deutschland mehrere tausend Hunde als entlaufen gemeldet, nicht alle kehren wohlbehalten zu ihrem Besitzer zurück.
Was aber kann man tun, wenn man nun selbst derjenige ist, dem dieses Schicksal widerfährt? Wenn einen lähmende Angst und Entsetzen packen, die Sorge um den Hund den Schlaf raubt und innere Selbstvorwürfe quälen?
Der erste und zugleich wichtigste Rat lautet: Ruhe bewahren. So schwer es auch fallen mag, ein klarer Kopf ist Voraussetzung dafür, sinnvolle Aktionen im Rahmen einer Suche planen und auch durchführen zu können. Eine groß angelegte Suchaktion zum Beispiel mag hin und wieder Erfolg haben, gerade bei einem Angsthund kann dies aber auch kontraproduktiv sein, wenn der Trubel den Hund dadurch nur noch weiter vom Ort des Entlaufens vertreibt.
Wie geht man nun also vor? Wann sind welche Behörden, Polizeidienststellen etc. zu benachrichtigen?
Unmittelbar nach dem Vorfall sollte man durch lautes Rufen versuchen, den Hund zu erreichen. Wichtig ist hierbei, immer wieder Rufpausen machen, um auf eine Reaktion des Hundes lauschen zu können. Ist man zu zweit, kann einer der Beteiligten am Ort des Entlaufens bleiben, um dort auf den evtl. zurückkehrenden Hund zu warten, während der andere sich in die Richtung aufmacht, in die der Hund verschwunden ist.
Ist nach 15-30 Minuten immer noch kein Zeichen vom Hund zu sehen, kann man am Ort des Entlaufens eine Decke des Hundes oder ein persönliches Kleidungsstück hinterlassen, evtl. mit etwas Futter, für den Fall, dass der Hund später zurückkehrt.
Nun sollten folgende Personen/Institutionen benachrichtigt werden und die Chipnummer, Name / Beschreibung des Hundes, Ort des Entlaufens, sowie die eigene Handynummer durchgegeben werden:
- Tasso (24-Stunden-Notruf: +49 (0) 6190 93 73 00)
- Örtliche Polizeidienststelle
- Umliegende Tierheime und Tierschutzvereine
- Örtliche Tierärzte
- Förster und Forstamt
- Revierpächter
Sind Spaziergänger in der Nähe, ist es immer hilfreich, diese zu fragen, ob sie den Hund gesehen haben.
Alle paar Stunden die Decke bzw. das Kleidungsstück mit dem Futter kontrollieren. Eventuell war der Hund zwischenzeitlich dort. Um herauszufinden, ob und wo der Hund gesichtet worden ist, ist es sinnvoll, Suchplakate mit Foto und Beschreibung des Hundes in der Gegend aufzuhängen und dafür zu sorgen, dass die Suchmeldung bei örtlichen Tierschutzvereinen und evtl. über soziale Netzwerke (wie z.B. Facebook) verbreitet werden.
Gerade bei Angsthunden sollte man sich möglichst fachlich versierte Hilfe suchen, die über Erfahrung im Umgang mit ängstlichen und unsicheren Hunden verfügt. Hier bietet es sich an, auch über den Einsatz von Suchhunden nachzudenken. Mittlerweile gibt es professionelle „Hundefänger“ (z.B. http://www.fockenbachmuehle.homepage.t-online.de/), an die man sich wenden kann und die durch ihr Wissen und ihre Erfahrung die Suche effizient und rasch durchführen können.
Je länger der Hund verschwunden bleibt, desto weiträumiger sollte die regionale Suche ausgeweitet werden. Lokalzeitungen und lokale Radiosender sollten benachrichtigt werden. Tierheime, Tierschutzvereine und Tierkliniken abtelefonieren oder persönlich dorthin fahren. Sehr hilfreich ist es, die Orte und Zeiten, an denen der Hund gesichtet wurde, zu dokumentieren und daraus strategisch günstige Plätze für Futterstellen oder sonstige Aktionen abzuleiten.
Konnte der Hund schlussendlich gefunden und sicher nach Hause gebracht werden, ist es wichtig Entwarnung an alle Stellen zu geben, die in die Suche involviert waren und sich für die Hilfe zu bedanken.
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