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Tiertafel News 2014 Ausgabe 08.2012
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Bruno

Hallo Claudia,

eigentlich wollte ich dir schon viel eher berichten, wie es Bruno in seinem neuen Zuhause ergeht. Doch bislang bin ich einfach nicht dazu gekommen. Zuerst möchte ich dir aber nochmals für das ganze Zubehör danken, welches ihr Bruno beigegeben habt. Vielen, vielen Dank.

Und dann sollst du noch wissen, dass ich total glücklich über und mit Bruno bin. Das ist echt so ein toller Hund, der einfach nur Spaß macht und Freude beschert.

Nun ist er ja schon vier Wochen in Berlin und jetzt wird es aber endlich mal Zeit, dass ich mich melde. Seine ersten Tage hier waren für Bruno sicherlich sehr aufregend. Viele Geräusche, viele Gerüche und viel anfänglich, ungewohnte Bewegung, wo man auch hinschaut und viele neue Menschen. Ich denke, dass er sich aber gut eingewöhnt und eingelebt hat.

In der ersten Woche hatte Bruno auch gleich das Vergnügen mich bei der Arbeit zu begleiten. Ob in Teamsitzungen, Supervision oder bei Klientenbesuchen, Bruno ist und das mit Neugier und Freude, immer dabei. Mein Arbeitsumfeld ist begeistert von ihm. Besonders mein jüngster Klient fragt ständig nach Bruno.

In den ersten Tagen wurde Bruno auch an die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel herangeführt. Erst sind wir nur über den Bahnsteig gelaufen, dann mal eine Station gefahren, dann wieder nur drüber gelaufen und dann auch mal zwei, drei Stationen usw. Mittlerweile funktioniert das ganz gut, sodass nach meiner Einschätzung auch einer längeren Fahrt nichts im Wege steht. Wir haben Fahrten schon bis ca. zehn Stationen und mit Umsteigesituationen ausgereizt. Was ihn jedoch noch verängstigt, sind die Lautsprecherdurchsagen in den Verkehrsmitteln oder aber das Zischen der hydraulischen Türen beim Öffnen und Schließen. Dann möchte Bruno am liebsten auf meinen Schoß, was nur bei seiner Größe etwas schwierig ist. Aber auch daran werden wir geduldig arbeiten und irgendwann wird Bruno es sicherlich frei von Risiken betrachten. Das Maulkorbtraining hat übrigens keine fünf Minuten gedauert. Gleichwohl Bruno von mir nur einen Maulkorb angelegt bekommt, wenn mich irgendwelche Ordnungskräfte darauf hinweisen, was bislang jedoch nicht geschehen ist.

Zudem konnte sich Bruno täglich auf dem Hundeplatz austoben und viele andere Hunde kennenlernen. Dabei hat er sich wohl auch abgeschaut, wie man das Bein richtig hebt. Brunos erste Versuche sahen sehr lustig aus, gelegentlich hat er sich dabei auf eines der Vorderbeine gepieselt. So allmählich beginnt er jetzt auch zu markieren.

In der zweiten Woche sind wir gemeinsam nach Tschechien in den Urlaub gefahren. Das Autofahren hat prima geklappt. Auf unserer achtstündigen Fahrt haben wir alle 90 bis 120 Minuten eine Pause gemacht. Nun habe ich den Eindruck, dass er (wie fast jeder Hund) gern Auto fährt. Während der Urlaubszeit hatte Bruno allerdings wenig Kontakt mit anderen Hunden, weil es in der Region (eine kleine Ortschaft ganz im Süden) wenige Hunde gibt bzw. eher Hofhunde, die es bestens verstehen ihren Hof zu verteidigen. Doch Bruno mit seiner Unbefangenheit und seiner netten Art hat das

nicht gestört oder davon abgehalten diese zu begrüßen. Dafür hat Bruno aber viele andere Tiere gesehen, wie beispielsweise einen Rehbock, den wir auf einem Spaziergang vermutlich aus seinem Unterschlupf getrieben haben und der uns aus ca. 20 Metern Entfernung dafür ordentlich angeröhrt hat. Oder einen Hasen, den wir sitzend beobachtet hatten und der dann auch noch auf uns zu gehoppelt kam. Erstaunlich und erfreulich zugleich ist, dass Bruno dabei keinerlei Jagdtrieb gezeigt hat, sondern lediglich den neugierigen Beobachter gegeben hat. Anders war es da mit Kleingetier, wie Grashüpfer oder Schmetterlinge, denen ist er gern und weitestgehend erfolglos hinterher getollt, dabei war er aber jederzeit abrufbar. Neben vielen erlebnisreichen Ausflügen und ausgiebigen Spaziergängen waren wir auch täglich baden im See und haben abends Lagerfeuer gemacht. Leider, dabei denke ich, dass ich nicht nur für mich spreche, war der Urlaub viel zu kurz, obwohl wir vor Ort spontan entschieden hatten, um einen Tag zu verlängern. Denn während das Wetter hier wohl eher unbefriedigend für einen Sommer war, konnten wir in Tschechien erfahren, wie sich ein Sommer anfühlt und was uns noch in Berlin erwartet.

Wieder in Berlin angekommen hatten wir noch einige arbeitsfreie Tage für uns, an denen wir u.a. meinen ehemaligen Pflegehund besucht, beide verstehen sich übrigens blendend und vor allem das Alleinbleiben weiter trainiert u. intensiviert haben. Für den Zeitraum eines Einkaufs also ca. 20 Minuten klappt das bereits wunderbar. Das hat sich jedoch schon bei den ersten Versuchen für wenige Sekunden, was ich dann schrittweise gesteigert habe, abgezeichnet. Als ich dann länger als fünf Minuten weg war, habe ich es mit der Kamera gefilmt. Bruno ist, nachdem ich weg war, erst einmal durch die Wohnung scharwenzelt, hat vermutlich geschaut, wo ich bin und hat sich dann vor die Wohnungstür oder in sein Bett gelegt, bis ich wiederkam. Einen Haken gibt es aber an der Sache und Schuld daran bin ich. Denn laut Fachlektüre zum Thema Hundeerziehung sollte man den Hund wenig Beachtung schenken und seine Freude nicht erwidern, wenn man wieder nach Hause kommt, um die Situation so gewöhnlich wie möglich darzustellen. Du glaubst aber gar nicht wie schwer mir das fällt. Ich merke auf dem Heimweg schon, wie ich immer schneller werde und mich auf Bruno freue und dann, wenn die Tür aufgeht, freuen wir uns einfach beide riesig.

Bruno läuft wunderbar an der Leine, steht an der Straße und bleibt überhaupt auch stehen, wenn man stehen bleibt, das sagen auch meine Freunde, bei denen er schon stundenweise war. Da merkt man natürlich, dass da im Vorfeld sehr gut mit Bruno gearbeitet wurde. Überhaupt ist er ein wissbegieriges Kerlchen, was mittlerweile viele Kommandos beherrscht. Er kann sogar zwischen drei Spielzeugen unterscheiden.

Das mit dem Treppen auf - und absteigen klappt übrigens auch prima und problemlos. Zurzeit allerdings trage ich ihn, weil er sich am Donnerstag beim Toben auf dem Hundeplatz vertreten hat. Ich hatte den Eindruck, dass er danach sein rechtes hinteres Bein geschont hat, und bin am nächsten Tag gleich zur Tierärztin. Sie hat das Knie abgetastet, dabei hat Bruno Schmerzsymptome (Schmatzen) gezeigt. Sie meinte, dass das Kreuzband wohl zu sehr beansprucht wurde. Nun

Tiertafel News 2014

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       Ausgabe 08.2012
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