Sind wir gut erzogen worden? |
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Online-ZeitungEndredaktion |
Erziehung und Bildung in Südkorea und Deutschland |
04.07.2012 |
Wenn sich einige Schüler und Schülerinnen aus meiner Klasse in bestimmten Situationen mit Lehrern und Lehrerinnen bzw. Erwachsenen ganz anders verhalten als ich, frage ich mich immer wieder, wie sie erzogen werden. Warum widersprechen sie den Lehrern? Warum lachen sie Lehrer aus? Warum ziehen sie komische Grimassen, wenn sich der Lehrer umdreht? Finden sie das wirkliche witzig, tun sie dies wegen des Gruppenzwangs oder wollen sie nur Aufmerksamkeit? Warum zeigen sie keinen Respekt vor Erwachsenen? Warum sind sie so unhöflich? Warum können sie sich die Konsequenzen, die auf bestimmte Handlungen folgen, nicht einprägen? Warum machen sie das immer wieder, wenn sie wissen, dass Strafen folgen? Warum gibt es an deutschen Schulen keine härteren Strafen? Warum verstehen wir uns bei multikulturellen Problemen, die auf die Erziehung zurückfolgen, gar nicht? Als ich meine Eltern und die Ältesten aus meiner Familie befragt habe, haben sie mir immer geantwortet: „Bevor du dich über das Verhalten anderer beschweren willst, suche nach dem Grund, warum sich deine Mitschüler so verhalten. Aber generell sind die Erziehung und Bildung in Deutschland anders, sodass einzelne Verhaltensformen von ihnen auf uns, Südkoreanern, und weiteren Ausländern, die aus vielen Ländern und verschiedenen Kulturen stammen, unhöflich und respektlos wirken. Und zwei Dinge stehen fest: 1. Nicht alle Deutschen sind so. 2. Die, die in unseren Augen falsch erzogen und gebildet worden sind und die Migranten in ihrer Umgebung nicht anerkennen, werden in ihrem späteren Leben gewalttätig, nicht flexibel und nicht offen sein und sich nicht in die Rollen des anderen versetzen können.“ Natürlich waren diese Aussagen am Anfang sehr schwierig zu verstehen, aber nach vielen Überlegungen habe ich die Deutung dieser Aussagen gefunden und interpretieren können. Deshalb möchte ich die Deutung anhand verschiedener Erziehungs- und Bildungsformen in den verschiedenen Kulturen und mit weiteren Beispielen im Alltag in diesem Text verdeutlichen. Was ich aber vorher anmerken möchte ist, dass ich durch meine Meinungen über deutsche Erziehungsarten weder jemanden diskriminieren möchte noch generell zeigen möchte, dass ich Vorurteile gegen jemanden habe. Ich möchte nur die Wahrheit, die existiert und die einige vielleicht nicht wahrhaben möchten, deutlich machen. "Denn wir können nichts gegen die Wahrheit tun, sondern nur für die Wahrheit." (2. Korinther 13:8) |
Online-ZeitungSeite 1 |
Kurzer Steckbrief der Verfasserin der Reportage "Erziehung und Bildung in Südkorea und Deutschland":
Liebe Leser und Leserinnen,
ich heiße So-Yeon Claudia Nah und berichte Ihnen in meiner Reportage über die Erziehung und Bildung in Südkorea und Deutschland, da ich der Meinung bin, dass diese Faktoren die Ursachen für Konflikte, Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten zwischen deutschen und Migrationshintergründe habende Schüler bzw. auch zwischen Erwachsenen sind.
Zur Familie: Ich bin in Köln geboren und gehe auf das Georg-Büchner-Gymnasium in Köln. Meine Eltern kommen aus Südkorea, mein Vater ist Gesangsdozent an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und dazu Hochschulprofessor am Dr. Hoch's Konservatorium in Frankfurt/Main. Meine Mutter ist Pianistin, Organistin, Korrepetitorin und Lehrerin. Und ich habe eine jüngere Schwester.Und mein Traumberuf ist, Internistin (Ärztin für Innere Medizin) zu werden.
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