An der Station „Blind sein“ erleben die Schüler wie es ist, sich ausschließlich auf ihren Tast- und Hörsinn zu verlassen. Jeder Schüler durchläuft mit verbundenen Augen und nur Hilfe eines Blindenstocks einen Hindernisparcour. Für alle ist es schwer unter diesen Gegebenheiten, die Orientierung beizubehalten und einen Weg ohne Zögern oder Stolpern zu bewältigen.
Beim Spiel „Fühlmemory“ wird besonders der Tastsinn, beim Spiel „Hörmemory“ hingegen besonders der Hörsinn beansprucht. Blind den Namen bzw. sogar einen kurzen Brief an den besten Freund zu schreiben, ist eine besondere Herausforderung.
Eine sportliche Herausforderung bietet das Blindenfußballspiel, bei dem dann nicht in erster Linie das fußballerische Können eine entscheidende Rolle spielt.
Der "blinde" Gast an dieser Station, Frau Wuttke, erzählt den Schüler von ihrem Alltag als "Blinde" - was sie alleine machen kann und wo sie Hilfe braucht. Auch wenn sie nichts mehr sehen kann, möchte sie am Leben teilnehmen und noch Freude am Leben haben.
Die Schüler haben viele Fragen an Frau Wuttke:
Was muss in der Wohnung anderes sein, wenn man wenig oder gar nichts mehr sehen kann?
Wie findet man sich in der Stadt zurecht?
Was muss ein Blindenführhund alles können? Darf er überall mitkommen?
Wie merkt man, dass der Pullover farblich zur Hose passt?
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Ganz detailliert erklärt Frau Wuttke ihnen, worauf sie achten sollen, wenn sie blinden Menschen begegnen und wie sie ihnen helfen können, sich im Alltag gut zu Recht zu finden.
Körperbehinderung
Bei der „Rollstuhlstation“ sollen die Schüler und Schülerinnen der 6. Klassen in Theorie und Praxis erfahren, welche Probleme und Hindernisse sich bei der Fortbewegung mit einem Rollstuhl im Alltag auftun.
Bei einem imaginären Gang durch die Ingolstädter Innenstadt erkennen die Schüler schnell, dass zum Beispiel Pflastersteine, Bordsteine, Treppen bauliche Hindernisse darstellen oder auch das Busfahren und die Regalhöhe beim Einkaufen im Supermarkt zu Problemen führen.
Der Gast an dieser Station - ein Schüler der Nepomuk-von-Kurz-Schule - erzählt von seinen Problemen als "Körperbehinderter", was ihn belastet, worauf die anderen achten sollten und welche Wünsche er an die Mitmenschen hat.
Nachdem die Funktionsweise eines Rollstuhls geklärt ist, können sich die Schüler selbst mit einem Rollstuhl durch einen Parcours aus Hütchen, Matten und Sprungbrettern bewegen.Viele Schüler merken schnell, dass das Fortbewegen mit dem Rollstuhl sehr anstrengend ist und sie einige Hindernisse nicht ohne Hilfe überwinden können.
In einer zweiten Runde lassen sich die Schüler deshalb von einem Mitschüler durch den Parcours schieben. Doch das Schiebenlassen empfinden viele als „komisch“, da sie nicht selbst die Kontrolle über die Situation haben.
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