Die Christin Perpetua gilt weltweit als ein der ersten Märtyrerinnen. Sie stammt aus einer adeligen Familie und wurde im Zuge der Christenverfolgung aufgrund der Taufvorbereitung inhaftiert. Ursprünglich sollte sie im Alter von 22 Jahren zu Geburtstag des Kaisers Getas den wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen werden, was allerdings aufgrund unerklärlicher bürokratischer Hindernisse in dem damaligen römischen Rechtssystem verloren ging. Heute zur Einführung der neuen Staatsreligion konnten wir ein exklusives Interview mit ihr organisieren: Perpetua war es für sie ein Schock als sie von den Römern gefangen genommen wurden oder hatten sie von vornerein damit gerechnet: Aus den Protokollen des Gefängnisses ist zu ersehen, dass Sie oft Besuch von ihrem Vater bekommen haben, als sie inhaftiert wurden und auch als Sie noch in Untersuchungshaft waren. Hat er sie bei diesen Besuchen psychologisch unterstützt und sich damit selbst in Gefahr gebracht? Wir haben bei unseren Recherchen herausgefunden, dass Sie erst getauft wurden, als Sie sich bereits in Untersuchungshaft befanden. Hat Sie dieses Ereignis in irgendeiner Weise verändert oder war es ein rein formaler Akt? |
Als Sie vom Stadthalter Hilarianus Verhört wurden, wurden Sie zum einen dazu aufgefordert dem römischen Kaiser ein Opfer zu bringen und zum anderen gefragt ob Sie Christin sind. Offensichtlich haben Sie das erste verweigert und dem zweiten zugestimmt. Nun sind die Verhörmethoden ja im Gefängnis allseits bekannt gewesen. Haben Sie sich über die Antworten zuvor viele Gedanken gemacht? Haben Sie eventuell sogar daran gedacht das Christentum zu verleugnen?
Nein ich war mir von vornerein sicher, wie ich meinem Herrn zu Dienen habe. Ich habe keinen Augenblick seit meiner Taufe an der Existenz Gottes gezweifelt. Somit viel es mir nicht schwer mich dem Gegenüber zu verantworten. Als dann das Urteil viel, ich solle den wilden Tieren zum Fraße vorgeworfen werden, war ich Glücklich. Ich konnte mich für meinen Gott opfern und hatte meinen Glauben gegenüber der Tyrannei des Staates behauptet. Sobald der Stadthalter das Urteil sprach hatte ich gegen ihm gewonnen.
Noch eine Abschließenden Frage: Letztendlich wurde das Urteil nicht durchgesetzt, da es bürokratische Schwierigkeiten gab. Würden Sie diesen „Zufall“ als Wunder Gottes sehen?
Ich hatte zuvor erwähnt, dass mit der Taufe mein Schicksal in Gottes Händen lag und ich denke, dass dies ein Beleg seiner Macht und Güte ist. Ich würde es nicht als Wunder sehen, da Wunder oft als unerklärlich und auch nicht selten als psychische Einbildung gesehen werden. Ich würde es aber auf jeden Fall als Werk Gottes bezeichnen.
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