Fast für alle Erstsemester sind die Vorstellungen über das Universitätsleben eng mit schöngeistigen Filmen verbunden. Damit meint man natürlich wunderbare Filme, in denen sich das Studium beziehungsweise einfaches Lernen als eine zauberhafte Welt darstellt. Wenn man aber in die Realität gerät, dann brechen kindliche Träume naiver Erstsemester zusammen: in der Kantine sagt der Rektor keine Zauberworte, damit der Tisch sich selbst deckt, es gibt keine Treppen, die plötzlich ihre Richtung ändern. Sogar Bibliotheken sehen für die in der Filmkunst bewanderten Erstsemester irgendwie farblos aus, dafür gibt es aber einen ganz bestimmten Grund. Bei der feierlichen Immatrikulation werden unter Studenten bloß kleine schwarz-weiß gedruckte Broschüre erteilt, wo anspruchslos über die Universitätsbibliothek berichtet wird. Wenn die Erstsemester das Fehlen der Magie ganz gut ertragen können, ohne mal darüber mehr |
nachzudenken, heißt es nicht, dass sie sich so gleichgültig zu diesem Problem verhalten werden.
Und das Problem besteht in folgendem: die Universitätsbibliothek ist zwar sehr groß und gut ausgestattet, aber es gibt keine gute Werbung, die frischgebackene Studenten anlocken kann. Keiner von ihnen will dahingehen, um etwas zu lernen, denn die Erinnerungen an graue, altmodische Broschüre sind noch frisch, und es ist schwierig, den ersten Eindruck bei empfindlichen Erstsemestern zu verändern.
Erstis über die Unibibliothek
Aber es wird gesagt: man empfängt den Mann nach dem Gewand und entlässt ihn nach dem Verstand (Sie verstehen aber, dass es hier tatsächlich nicht um den Mann geht). Eine Erstsemestergruppe von der Dolmetscher-Fakultät hat verstanden, die Bibliothek habe noch eine Chance, später bei den zukünftigen Erstsemestern populär zu werden, indem selbst die Studenten den Stier bei den Hörnchen packen und eine gute Werbung machen. |
"Die Erinnerungen an graue, altmodische Broschüre sind noch frisch"
|