Wir alle kennen ihn, wir alle lieben ihn. Alles an ihm ist perfekt. Seine orange ledrige Haut, seine zusammengekniffenen Augen, Falten, die sich einen Weg an jede erdenkliche Stelle seines fabulösen Supermodelkörpersörpers gebahnt und eingebrannt haben. Aber das Ikonischste an seiner ganzen Erscheinung ist sein strohblondes Haar, das wie ein totes Meerschweinchen auf seinem Kopf residiert. Trump, die Trumpfkarte Amerikas, hat, entgegen aller Erwartungen der US-Amerikaner, die ihre fünf Sinne noch beisammen haben, die US-Präsidentschaftswahl gewonnen und wird im Januar vereidigt. Während die ganzen Trump-Anhänger laut feiern, und wahrscheinlich gerade dabei sind eine große Mauer zu bauen, und die Hillarykultisten still in ihre Kopfkissen hineinweinen, sitzt der Rest der Welt ungläubig in seinem Fernsehsessel. Er war immer der Klassenclown der Präsidentschaftsanwärter, derjenige, den niemand wirklich ernst nehmen konnte. Er war der Kerl, von dem unzählige geistige Ergüsse kamen, wie zum Beispiel, dass die globale Erwärmung lediglich ein Hirngespinst sei, das sich die chinesische Regierung ausgedachte habe, dass er Ivanka Trump, wenn sie nicht seine Tochter wäre, wahrscheinlich mit ihr ausgehen würde, oder dass alle Mexikaner Kriminelle und Vergewaltiger wären. Und die weiße Mittelschicht fuhr darauf ab. Der Rest der US-amerikanischen Bevölkerung fragte sich eher, wie genau der Orangenmann, der, seiner eigenen Meinung nach, einen Doktortitel im Mauerbauen hat, dort stehen konnte, wo er stand. Man stempelte Trump als rechten Vollidioten ab, der nach dem dritten oder vierten Bankrott seinen Bezug zur Realität nun komplett verloren hatte. Man nahm ihn einfach nicht ernst, mit der Begründung, dass jemand wie er sich den Weg ins weiße Haus eher selbst verbauen würde, anstatt den seiner Konkurrenten. Diejenigen, die nicht Trump wählen wollten, wählten eben Hillary Clinton, so einfach war es, auch wenn es ihnen offensichtliche Magenschmerzen bereitete. |
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Als jedoch Trump zum Präsident der USA gewählt wurde, war die Zeit gekommen sich endlich mal mit dem Programm, das er mit seinen kleinen, unterentwickelten Händen auf die Beine stellen wollte, auseinanderzusetzen. Wie sich herausstellte, war sein Programm nach der Wahl sehr viel realistischer gehalten als das vor der Wahl. Was für ein Zufall. Keine Mauer, um die Mexikaner aus den Vereinigten Straßen auszusperren, keine Massendeportationen, keine komplette Abschaffung von Obama-Care, dafür hat er aber seiner halben Familie wichtige Posten im Weißen Haus zugeteilt. Schade eigentlich, denn jetzt, wo der frisch gebackene Präsident auch noch beschlossen hat, dass sich die USA wieder auf sich selbst konzentrieren sollten und er in seiner Amtszeit einen Großteil der US-amerikanischen Militärposten, die über die ganze Welt verteilt sind, schließen will, bleiben den USA nur noch wenige Wege, um wieder zurück zu ihrer, vermeintlichen, alten Größe zurückzufinden. Viel Spaß dabei. |
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