Eine der vielen Sprungkuppen
von Moni Tor
Kaum wurde das Fahrzeug nach Deutschland importiert steht auch schon der erste Einsatz auf dem Plan.
"Ich habe eine Anfrage aus dem hohen Norden bekommen, ob wir nicht als Dreifach-Null (000) mit dem Fabia starten möchten.
Da das neue Grundsetup für den Fabia steht, bot sich der Lauf zum Classic Cup an, um das Auto mal im Wettbewerb zu testen", so der Teamchef.
Ankommen ist alles, so seine Devise - denn dem Auto einen Schaden vor dem ersten Einsatz in der VDRM zuzufügen ist nicht Sinn und Zweck dieses Einsatzes.
Wir haben uns entschlossen für diesen Einsatz einen Reporter mitzuschicken, der das Team auf Schritt und Tritt begleitet. Als Pressevertreter kommen wir auch in den Service um das Team in den Servicepausen nach seinen Erfahrungen zu fragen.
Kurz vor dem Start zur Wertungsprüfung 1 wurde uns vom Team mitgeteilt, dass der Veranstalter eine Sondergenehmigung erteilt hat. Sie starten zwar im Vorwagen Feld, aber auf Grund der sehr weiten Anreise werden die gefahrenen Zeiten in die Wertung aufgenommen.
Im ersten Service treffen wir auf den Teamchef, welcher schweiß gebadet aus dem Rennboliden aussteigt.
"Alter Schwede, wir sind den Fabia bislang nur auf Asphalt gefahren, auf Schnee ist das was ganz anderes. Ein bissel zu viel Gas und man dreht sich direkt ein, was uns leider nicht nur einmal passiert ist. Einmal hatte ich sogar Angst das wir von der 00 eingeholt werden.
Am Auto sind nur kleine Blech und Lackschäden von den Schneewällen - alles kein Problem" sagte er und verschwand im vorgeheiztem Servicezelt.
"Es war eine schwierige Rallye für uns, dass erste mal ein WRC im Wettbewerb zu fahren ist echt nicht einfach, auch wenn wir nur Vorwagen waren", so Sebastian im Ziel der Rallye.
Katharina, seine Beifahrerin erwiderte direkt "man merkt das er noch kein richtiges Vertrauen ins Auto hat, er ist an vielen Stellen nur auf Sicht gefahren".
Sebastian weiter "wir haben die Situation auf Schnee vollkommen unterschätzt mit dem Setup. Es war gut das wir hier diese Rallye als Test mitgenommen haben, sodass die Techniker bis nächste Woche das Setup nochmal anpassen können. Ich schätze das wir am Ende um Platz 40 liegen werden, von knapp 200 angemeldeten Teilnehmern ist das ein super Ergebnis für uns.
Mir war zum Abschluss aufgefallen, dass der Skoda immer noch Schneeweiß ist und nur einen LoPf Motorsport Aufkleber auf der Haube hat.
Die Frage, ob der Sponsor abgesprungen ist - ist somit für gerechtfertigt.
Sebastian schaute mich grinsend an und sagte nur "keine Sorge, es läuft alles nach Plan. Viele Teams haben bezüglich der Corona Pandemie Probleme Sponsoren zu finden.
Was auch verständlich ist und jeder verstehen sollte, doch wir haben das Glück, dass wir gerade wegen Corona diese Saison im WRC fahren können. Wenn alles gut geht sollten die Arbeiten an der Folierung mitte kommender Woche beginnen, die Grafiker sind größtenteils fertig.".
Kurz darauf bin ich vorm Servicezelt auf Nils getroffen, in der Hoffung das er uns den misteriösen Sponsor nennt.
"Ich hätte lieber einen aussagekräftigeren Sponsor, sowas wie Redbull oder Jägermeister, aber die machen das schon".
Es bleibt also weiterhin spannend wer LoPf Motorsport 2021 sponsert. Zudem werden wir das Team die ganze Saison über bei den Einsätzen zur VDRM begleiten und von den einzelnen Rallies berichten.
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