Der Lichtkünstler und freischaffende Dramaturg Thomas Mayr aus Günzelhausen eröffnete das Wachtelfinger Beethovenjahr mit einem fulminant-epischen Lichterwerk. Mit virtuoser Brachialgewalt sprang der von Mayr in Form einer selbstgedrehten Zigarette gezündete Götterfunken auf die Haupthalle des alten Schwimmbads über und zerstörte in einer Kakophonie des Grauens die Illusionen der postmodernen Erlebnisgesellschaft. Die atemberaubende Rauchmalerei Mayrs wurde durch seinen stakkatoartigen Tenor "Jetzt nicht hudeln, Burschen" in der Wehklage über die gesellschaftliche Ignoranz gegenüber der Tragweite der Beethoven'schen präapokalyptischen Triebfeder unterstützt.
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Durch die gleichzeitige Vernichtung des einzigen Günzelhauser Löschzugs zu Beginn des Mayrschen Martyriums wurde die unausweichliche Mechanik des Globalautohumanozids auf tragische Weise in den örtlichen Kontext eingebrannt. In glückseliger Verzückung jubilierte das auserlesene Publikum und reihte sich sogleich in einen martialisch anmutenden Kreistanz ein. Der Scheintod eines Schauspielers in Polizeiuniform, der sich mit einem erlösenden Salto Mortale von der Balustrade der entflammten Kulisse stürzte, versinnbildlichte den Schwanengesang des aristokratisch-klerischen Machtraums in der ausgehenden Klassik.
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In geradezu morbider Ablehnung der christlichen Tradition des Abendlandes entsandte der dem Tod Geweihte ein zynisch-schrilles "Jesses!" gen Himmel. Als ein Zeichen der Hochachtung vor dem Zeit seines Lebens zurückgezogen lebenden Komponisten setzte sich Mayr nach der Schlussexplosion des Heizraums bewusst nicht dem tobenden Publikum aus, sondern zog es vor, auf seinem feuerroten Mofa in kryptisch anmutenden Schlangenlinien durch die Trümmerhaufen in die Nacht zu entschwinden. Man kann nur "beeten und hoven", dass diese Darstellung moderner Verschwendungssucht und Zukunftsvergessenheit erst den Auftakt seines künstlerischen Schaffens markiert.
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Der Monatsmeter |
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Online-ZeitungJeder Meter zählt! Juli 2016 |
Am späten Mittwoch Vormittag wurde ein nackter Mann im Wachtelfinger Moos von zwei Hunden schwer verletzt. Der Entmannte, dessen Identität geheimgehalten wird, wollte zu diesem Vorfall keine Stellung nehmen. Die Ehefrau des Landrates reichte nach diesem vernichtenden Ereignis unverzüglich die Scheidung ein. Die Hundebesitzerin erlitt ein schweres Schocktrauma und erstattete Anzeige wegen Tiermissbrauchs. Die Hunde seien seit dem Vorfall mit dem unzüchtigen Landrat nicht wiederzuerkennen. Tierpsychologe Dr. Brüll: "Unfälle dieser Art können bei Tieren schweres seelisches Leid verursachen, welches unbehandelt meist in einer Spirale aus Gewalt endet. Oft sind aufwendige kosmetische Eingriffe bei Hund und Frauchen unvermeidbar." Wer die Kosten für die Therapie übernehmen wird, soll vor Gericht entschieden werden.
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Am zweiten Donnerstag des Monats fanden im neu eröffneten Dart Club "Die wilden BELLA-MIA-Pfeile e.V." die ersten offiziellen Wachtelfinger Dart Championchips statt. Im packenden Finale standen sich die beiden Teilnehmer und Vereinsgründer Sepp Berger und sein Sohn Schorsch Berger gegenüber. Der Kampf um den begehrten silbergrauen Pokal aus Hartplastik, der von der Gelateria "BELLA MIA" gesponsert wurde, endete nach fünf Stunden erbitterten Zweikampfs. Von den ursprünglich geplanten fünf Sätzen wurden am Ende nur zwei ausgetragen, da man sich nach dem harten Wettkampf und etlichen Verschnaufpausen, in denen sich die Sportler mit zwölf Sorten leckerem BELLA-MIA-Speiseeis gestärkt hatten, unter völliger Erschöpfung auf ein freundschaftliches Unentschieden einigte. |
Auch wenn der Dart-Sport in unseren Breiten noch nicht im Mainstream angekommen ist, zeigen sich Berger und Berger optimistisch. Die Nachwuchsarbeit stehe im Fokus ihres Schaffens und sie hoffen, bald das erste Mitglied in das strenge Reglement dieser faszinierenden Sportart einweihen zu dürfen. Ein allwöchentliches Vereinsfrühstück in der benachbarten Gelateria "BELLA MIA" soll potenziell Interessierte anlocken. Jedes neue Mitglied erhält zudem einen exklusiven Gutschein für einen BELLA-MIA "Banana Split Sportler-Becher". Zitat Berger: "Denn nur mit Erdbeereis von BELLA MIA treff' ich ins Rote!" |
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