Zur Zeit der Kreuzzüge war diese Moschee jedoch in die prominenteste Marien-Basilika des Heiligen Landes umgewandelt worden - während sich der muslimische Felsendom, dessen Goldkuppel sich über der Mitte des ehemals jüdischen Tempelbergs erhebt, zwischen den Jahren 1099 und 1187 für ein knappes Jahrhundert in einen christlichen "Templum Domini" verwandelte: zu einem „Tempel des Herrn“, weil Europas erste Zionisten, als die man die christlichen Kreuzfahrer auch verstehen muss, damals noch dachten, hinter den Kacheln des Felsendoms Reste vom Tempel des Herodes wieder zu erkennen, den Jesus, „der Herr“, selbst noch vor Augen gehabt hatte (und auf den er wohl schaute, als er drüben auf dem Golgatha seinen Geist aufgab).
Dem Komplex dieser Gebäude verdanken die Templer jedenfalls ihren vollständigen Namen, von der „armen Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel".
WIE DAS ZUSAMMENSPIEL VON NITRO UND GLYZERIN
Arm blieben sie jedoch danach nicht lange. Um christliche Jerusalem-Pilger wirksam vor aggressiven Muslimen und normalen Räubern zu schützen, hatten sie damals auf dem Tempelberg in Jerusalem den ersten Orden Europas gegründet und entwickelt, in dem Ideale des Rittertums mit Idealen der Mönche verschmolzen wurden.
Die revolutionäre Legierung war brisant wie das Zusammenspiel von Nitro und Glyzerin. Für die Templer begann danach eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen, die auch innerhalb der Christenheit schon bald begehrliche Blicke auf sie lenkte. Im Gegensatz zu den Maltesern etwa oder den Grabesrittern haben sie das Mittelalter deshalb nicht überlebt.
SPEKULATIONEN OHNE SUBSTANZ
Missgunst, purer Neid und üble Verleumdungen ließen Philipp IV., „den Schönen“, von Frankreich die Templer im Jahre 1307 unter dem Vorwurf der „Ketzerei“ wie Hasen jagen und ihren überreichen Besitz für die königliche Schatulle beschlagnahmen. Danach löste Clemens V. löste auf französischen Druck den Orden auf.
Durchgesickerte Nachrichten hatten nun jedoch davon gesprochen, dass das Geheimarchiv des Vatikan bald ein neu entdecktes Pergament vorlege, das belege, dass der gleiche Papst im selben Jahr auch schon die Templer um Vergebung gebeten habe.
Die Nachricht einer umfassenden „Rehabilitation“ klang wie eine kleine Bombe. An dem Unrecht, das den Templern angetan worden war, bestand ohnehin kaum je ein Zweifel. Explosiver wirkten deshalb erste Mutmaßungen, ob vielleicht danach der Orden noch einmal neu auferstehen könne in einer Zeit, die den Tagen der Kreuzfahrer in ihrer Dramatik in nichts nachsteht. Solchen Spekulationen wird aber auch die Pressekonferenz am 25. Oktober gewiss keine konkrete Neuigkeiten hinzufügen können.
Paul Badde
(DIE WELT mit dpa 8.10.2007)
Es ist rund 4,40 Meter lang und 1,10 Meter breit. Sehr verschmutzt, mit Falten und Brandflecken und doch für viele Menschen eine der heiligsten Reliquien der Welt. Denn auf dem Leinentuch sieht man schemenhaft mit Bart und langen Haaren. Eindeutig wurde dieser Mensch auf dem Abbild gefoltert und dann gekreuzigt. Die auf dem Grableinen sichtbaren Wunden gelten als deutlicher Beweis dieser Annahme. Bei der Enthüllung der Reliquie jubelten die Gläubigen in aller Welt: das ist ein Beweis für die Passion Christi. Der Mann, den man am besten auf Negativfotos sehen kann, sei kein geringerer als Jesus Christus selbst. Es gab ihn, er ist auferstanden, das Tuch beweist es. So der Tenor der Gläubigen. Andere glauben sogar anhand des Tuches beweisen zu können, dass der Mann auf dem dem Tuch die Kreuzigung überlebte. Wieder andere, dem Paranormalen verhaftete Gläubige, meinen, dass man damit beweisen kann, dass Jesus von Außerirdischen mit "Beam-Strahlen" aus dem Gab geholt wurde. Das Tuch wurde in seiner bewegten Geschichte oft hochwissenschaftlich untersucht. Dabei stellten die Forscher zum Beispiel Pollen fest, die nur im Raum Jerusalem vorkommen. |
Kommt das Tuch also ursprünglich dort her? Auch wurde festgestellt, dass die Webart des Tuches eindeutig einer Technik aus dem 1. Jahrhundert nach Christus entspricht. Lässt sich daraus also schließen, dass die Reliquie 2000 Jahre alt ist?
Dagegen spricht eine Radiokarbon-Datierung von 1988. Im Ergebnis wurde damals festgestellt, dass das Tuch im Mittelalter entstanden sein muss. Irgendwann zwischen 1260 bis 1390. Die Gläubigen lehnen die Datierung ab. Und tatsächlich häufen sich die Zweifel, dass die Datierung von 1988 richtig ist. Für den Vatikan allerdings ist der Fall klar: Die Reliquie ist gefälscht. Sie ist nicht anerkannt.
Umstritten ist die angeblich 2000 Jahre alte Geschichte des Leichentuchs von Jesus auch deshalb, da man sie nicht lückenlos nachvollziehen kann. Doch nun gibt es neue Hinweise in der Geschichte dieser so genannten Reliquie aller Reliquien.
Hatten die legendären Templer das Grabtuch von Turin in ihrem Besitzt? Wo war das Tuch von 1204 bis 1357 nach Christus?
Bei den Templern, heißt es jetzt.
Vieles sagt man den Templern nach. Zum Beispiel, dass sie die Bundeslade in Jerusalem fanden. Oder auch, dass sie einen legendären Schatz in Frankreich versteckten. Und eben auch, dass sie im Besitz des Turiner Grabtuches waren. Und genau diese Hinweise will Dr. Barbara Frale in alten Dokumenten des Vatikans gefunden haben, wie die Zeitschrift "L Osservatore Romano" jüngst berichtet.
Dr. Frale ist keine Unbekannte: vor geraumer Zeit sorgte sie in Kirchen- und Geschichtskreisen für eine Sensation erster Güte. Sie entdeckte ein Dokument in den Archiven des Vatikans das beweist, dass Papst Clemens V. den Orden der Templer für nicht schuldig ansah. Denn angeblich, so glaubte man immer, wurde der Orden aufgrund von Ketzerei und Sodomie von Staat und Kirche zerschlagen.
In den neuen Dokumenten nun fand Dr. Frale Beschreibungen eines Grableinens, das angeblich dem Aussehen des Turiner Grabtuches entspricht. Und aufgrund der Tatsache, dass kein zweites Tuch dieser Art heute bekannt ist, vermutet Dr. Frale, dass sich nur um das Turiner Tuch gehandelt haben kann.
Eine Schilderung war besonders bemerkenswert in den nun entdeckten Dokumenten. Ein Anwärter, der 1287 dem Orden der Templer beitreten wollte, musste sich einem streng geheimen Ritual unterziehen. In Anwesenheit seiner Ordensbrüder an einem geheimen Ort sah er bei seiner Einführung ein großes Leinentuch. Auf diesem Tuch sei die Darstellung eines Mannes gewesen, dessen Füße er dreimal küssen musste. Erst im Jahr der Zerschlagung des Ordens, 1314, wurde dieser nun wieder aufgetauchte Berichte notiert.
Die jüngsten Dokumenten-Funde beweisen nicht, dass der Mann auf dem Tuch Jesus Christus ist. Doch sie beweisen eindeutig, dass die Geschichte des Turiner Grabtuches noch nicht zu Ende geschrieben ist.
Quelle: freenet.de
✠Ritter-Sporn✠ Ausgabe März 2012 | Online-Zeitung der Armen Ritter Christi | 11.03.2012 |
Das Geheimarchiv des Vatikans hat für den 25. Oktober zu einer Pressekonferenz eingeladen, auf der überraschend aufgefundene Akten zum Prozess gegen die Templer im 14. Jahrhundert vorgestellt werden sollen. Berichte, die vorab schon davon gesprochen haben, dass der im Jahr 1312 aufgehobene Ritterorden nun vom Vorwurf der Ketzerei als rehabilitiert gelten könne, wurden heute von berufenen Stellen im Vatikan als "haarsträubender Unsinn" bezeichnet. Denn in Wahrheit sei der legendäre Ritterorden vom Heiligen Stuhl nie als ketzerisch (oder häretisch) verurteilt worden. In der Bulle "Vox in excelso" von Papst Clemens V. vom 22. März 1312 heiße es vielmehr wörtlich: "Nun kann der erwähnte Orden (der Templer) aus dem bisherigen Prozessverlauf freilich nicht durch einen definitiven Urteilspruch kanonisch als häretisch verurteilt werden". Im 3. April 1312 wurde die Bulle auf dem Konzil von Vienne (1311 bis 1312) vor allen anwesenden Bischöfen verlesen. Seitdem dürfe dieses Urteil als öffentlich und bekannt voraus gesetzt werden. Der objektive Grund für die Aufhebung des Ordens seien hingegen schwere Anschuldigungen gewesen, mit denen die Templer sehr in Verruf geraten seien. Andere Orden wären vom Papst schon wegen viel geringfügiger Anschuldigungen aufgehoben worden. Doch anders als andere Orden haben die Templer eine unvergleichliche Geschichte und Legende, die sie immer wieder neu in Erinnerung bringt. Offiziell gelten die Templer bis heute als Gotteslästerer. In dem am 25. Oktober erscheinenden Werk mit dem Titel "Processus contra Templarios" werden jetzt erstmals Reproduktionen der Prozessakten gegen die Tempelritter sowie das brisante Dokument "Pergament von Chinon" veröffentlicht, teilte der Vatikan mit. Darin wird deutlich, dass der Papst die vom französischen König Philipp IV. eingekerkerten höchsten Würdenträger des Ordens selbst befragte und ihnen anschließend die Absolution erteilte. "Das ist der Beweis dafür, dass die Tempelritter keine Ketzer waren", sagt die Historikerin Barbara Frale. Die Wissenschaftlerin des vatikanischen Geheimarchivs hatte das Schriftstück 2001 zufällig entdeckt. Die Geschichte der Templer Ihr erstes Hauptquartier hatten sie im Jahr 1118 neben der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem, wo vor 7 Jahren die zweite Intifada ihren Anfang nahm (und wo sich vielleicht auch noch einmal die allerletzte Intifada vor dem Ende der Tage entzünden wird). |
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