Eine Woche ohne Facebook- das Experiment
Im Rahmen unseres Projektes nahm ich mir vor, zu testen, ob ich eine Woche ohne Facebook auskommen würde. Ich erwartete, dass ich des Öfteren aus Gewohnheit die Facebook- App auf meinem Handy benutzen würde, dachte aber, es wäre für mich kein großes Problem, auf Facebook zu verzichten.
Tatsächlich erwischte ich mich, hauptsächlich in den ersten zwei Tagen, dabei, wie ich aus lauter Routine die Facebook- App an meinem Handy benutzen wollte, um zu sehen, was es Neues gab. Das passierte mir vor allem oft in Momenten, wo ich nicht viel zutun hatte. An einem Abend war ich außerdem mit zwei Freundinnen unterwegs, die anfingen, sich über ein Bild zu unterhalten, das jemand auf Facebook gepostet hatte. Da konnte ich natürlich nicht mitreden, aber als ich meinen Freundinnen erzählte, dass ich eine Woche auf Facebook verzichte, hörten sie sofort auf, über das Bild zu reden und ich wurde nicht ausgeschlossen. Die restliche Woche fiel es mir eigentlich gar nicht schwer, auf Facebook zu verzichten und ich merkte, dass es wirklich nur Gewohnheit war, die App zu betätigen. Auch als die Woche rum war, hatte ich nicht sofort das Bedürfnis, auf Facebook zu gehen.
Alles in allem hat mir das Experiment gezeigt, dass man Facebook oft einfach benutzt, weil einem langweilig ist. Ich hatte nie das Gefühl, etwas zu verpassen, weil ich gerade nicht auf Facebook gehen konnte. Daher denke ich, dass Facebook für meinen Alltag keine allzu große Rolle einnimmt.
von Nadja Schmidt
Mein Leben ohne Facebook
10.30 Uhr: Es gongt zur Pause und alle Schüler stürmen in die Aufenthaltsräume. Sofort wird es laut und überall beginnen Gespräche. "Habt ihr schon gehört, Anna und Paul sind nicht mehr zusammen!", verkündet eine Freundin. Vor meinen Augen bildet sich ein großes Fragezeichen und ich höre mich erstaunt fragen:" Die zwei waren ein Paar?". Belächelt, ja förmlich angestarrt, so als lebe ich auf einem anderen Planeten und eine andere Freundin erklärte mir schnell die große Liebesgeschichte von Anna und Paul. Etwas entsetzt bin ich schon über die zahlreichen Details, die mein Freundeskreis über zwei, uns eigentlich fremden Personen, weiß. Aber so ist es immer, jeder weiß fast alles über jeden und wenn es mal nicht so ist, dann schaut man eben schnell nach. Das Gespräch geht weiter über irgendwelche geposteten Urlaubsbilder, die doch ein wenig zu extrem seien und endet mit dem Gong zur nächsten Stunde.
Bei der Gruppenarbeit in Geschichte verkündet ein Gruppenmitglied, das erarbeitete Material später per Facebook weiterzuleiten. Auf meine Frage, ob ich es vielleicht per Mail gesendet bekommen kann, sehe ich eine Mischung aus genervtem und überraschtem Augenrollen. "Ja, ich habe kein Facebook, weil ich in einem Ort mit einer sehr schlechten Internetverbindung wohne. Ja, sowas gibt es noch!", erkläre ich schnell, damit ich nicht wirke, als sei ich im falschen Jahrhundert stecken geblieben. Dafür haben die meisten dann doch Verständnis und ich höre bedauernde: "Oh, das tut mir leid!", entsetzte "Was machst du denn dann den ganzen Tag lang?" und erschrockene "Wie kann man so denn überleben?".
So erstaunlich das für viele Facebook Nutzer sein mag, ich kann meine Zeit wunderbar gestalten, ohne Facebook. Ich sehe es als Vorteil, dass ich nicht alles weiß und auch nicht jeder fast alles über mich weiß. Ich rede gerne im wahren Leben mit meinen Freunden und wenn ich ehrlich bin, geht es mich doch auch überhaupt nichts an, dass Anna sich von Paul getrennt hat. Ich muss mich nicht daran ergötzen, was anderen Peinliches passiert und warum sollte ich mich freuen, wenn ein Fremder gerade den perfekten Tag erlebt, während ich lernen muss?
Ich bin mir also sicher, dass ich auch ohne Facebook ein gutes und zufriedenes Leben führen kann, wenn nicht sogar ein besseres.
von Sophie Luise Becker, 24.10.2013
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Impressum:
Diese Onlinezeitung ist ein Beitrag von Sophie Luise Becker, Nicole Rink und Nadja Schmidt zum Wettbewerb "„Facebook, Twitter & Co. – Mein digitales ICH“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
/suchtpotential-warum-wir-von-facebook-nicht-loskommen/765
(letzter Zugriff: 21.10.2013 16.48 Uhr)
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/warum-wollen-wir-facebook-die-sucht-nach-dem-netz-11734346.htmlook(letzter Zugriff: 21.10.2013 16.54 Uhr)
(^1)http://news.bildungsfonds.de/uncategorized/studie-die-facebook-sucht/ (22.10.2013; 21.20Uhr)
(^2)http://www.medientreffpunkt-mitteldeutschland.de/soziale-netzwerke-fluch-oder-segen-2 (23.10.2013; 15.07 Uhr)
http://www.meine-reichweite.de/news/the-facebook-way-of-life-wie-soziale-netzwerke-unser-taegliches-leben (23.10.2013; 15.14 Uhr)
Eine Woche ohne Facebook - 12.08 - 19.08.2013
Im Rahmen eines Schulprojektes der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung habe ich einen Selbstversuch gemacht, in dem ich eine Woche ohne Facebook leben wollte. Vorab habe ich mir Gedanken gemacht wie es mir dabei wohl gehen wird. Es wird mir nicht schwer fallen ohne Facebook zu leben, klar werde ich etwas verpassen und vielleicht mal nicht mitreden können, aber das wird kein Problem sein. Das waren meine ersten Gedanken.
Der erste Tag ohne Facebook war sehr gemischt, ich musste mich nicht unbedingt einloggen, doch das Hauptproblem ist, dass sich die Facebook-App auf meinem Smartphone auf der Startseite befindet und somit in einer langweiligen Situation unbewusst zu ihrer Benutzung verlockt. Zwei-, drei-, viermal habe ich mich dabei erwischt, die Applikation zu starten. Der zweite Tag verlief relativ gut, ich habe nicht den Wunsch verspürt das Soziale Netzwerk Facebook zu nutzen. Als ich mich dann aber mit meiner besten Freundin traf und sie dann nebenbei Facebook benutzte kam ich mir schon irgendwie benachteiligt vor, so als würde ich permanent etwas verpassen.
Der Dritte und vierte Tag verliefen fast identisch immer wieder erwischte ich mich selbst beim Benutzen der Facebook-App. Am fünften Tag meines Selbstversuchs erzählten meine Freunde sich dann über lustige Videos oder Fotos die sie auf Facebook gesehen haben, blöde Situation, wenn man so gar nicht mitreden kann. Das war der Punkt an dem ich ernsthaft überlegt habe, nachzuschauen worüber sie reden, aber ich habe es nicht gemacht. Samstagmorgen, brach ich dann leider alle Vorsätze und ließ mir die Links zu den Videos und Posts schicken und schaute nach. Bei der Gelegenheit blieb ich fest in Facebook hängen, verpasste Nachrichten, verpasste Benachrichtigungen.
Jeder fragt was los ist, warum ich mich nicht melde.
Sonntag, und somit der letzte Tag war nochmal "hart" ich wollte konsequent bleiben und Facebook nicht benutzen. Denn der Rückfall gestern war schon schlimm genug. Gegen Abend jedoch erschlug mich erneut die Langeweile die mich dann wieder zur Facebook-App verleitete.
Im Großen und Ganzen hat mir das Projekt gezeigt, dass ich das Soziale Netzwerk Facebook total unterschätzt habe. Gerade in den Phasen der Langeweile greift man völlig selbstverständlich darauf zu. Es gehört irgendwie dazu. Ich dachte wirklich es wäre das einfachste ohne Facebook auszukommen, aber gerade unter Freunden wird so viel darüber geredet, dass ich mir ziemlich benachteiligt vorkam.
Was ich auch gemerkt habe ist, dass Facebook einfach überall ist, nicht nur in Konversationen zu finden, sondern auch im Einkaufszentrum, in Discos einfach überall begegnet einem Facebook. Das alles macht es sehr schwer Facebook zu fasten, denn man wird ständig dran erinnert. Auch, dass ich gleich gefragt wurde ob alles okay bei mir ist und warum ich mich nicht mehr melde, zeigt wie wichtig Facebook eigentlich für viele geworden ist. Allein diese Erkenntnisse haben das Projekt sehr lehrreich gemacht, auch wenn ich es nicht geschafft habe sieben Tage ohne Facebook zu verbringen, nehme ich viele Erfahrungen aus dem Selbstversuch mit.
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