Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur vergibt alle zwei Jahre den Ernst-Jandl-Preis für Lyrik im Rahmen eines einige Tage umfassenden Programms. Die diesjährigen Lyrik-Tage fanden von 14. – 16. Juni 2013 in Neuberg an der Mürz statt. Der Ernst-Jandl-Preis 2013 ging an die deutsche Lyrikerin und Übersetzerin Elke Erb. Diese Auszeichnung wurde von der Kulturministerin Dr. Claudia Schmied im Rahmen eines musikalisch untermalten Festaktes (mund.ART Quintett) und einer Laudatio durch Ferdinand Schmatz überreicht. Am Freitag, den 14. Juni startete das Programm unter dem Motto „Heute schon gejandlt?“ um 16:30 mit der Begrüßung durch Dr. Claudia Schmied im adaptierten Turnsaal der Viktor Kaplan Hauptschule. Anschließend folgte die Präsentation der prämierten SchülerInnentexte durch Peter Waterhouse. Der Literaturwettbewerb kam in Kooperation mit dem Literaturarchiv der österreichischen Nationalbibliothek zu Stande. Die Texte wurden von einer Jury bewertet und die prämierten lyrischen Werke wurden in der Region Neuberg an der Mürz an den Veranstaltungsorten plakatiert. Die SchülerInnen erhielten zum Dank und als Anerkennung für ihre Leistungen eine Auszeichnung von Dr. Claudia Schmied, die im Anschluss das Buffet eröffnete. Darauf folgend fanden von 18:00 – 19:30 im Festsaal der Gemeinde die Mürzer Gespräche zur Dichtung statt. Die Konzeption der Gespräche erfolgte von Thomas Eder und Kurt Neumann. Marcel Beyer sprach im Rahmen der Ernst-Jandl-Dozentur für Poetik über die „Unfähigkeit zu imaginieren“. Dieses Thema wurde als Konservatorium zu den von Beyer im Vorfeld gelesenen Vorlesungen an der Hauptuniversität Wien gehalten. Der letzte Programmpunkt des Tages war ein Konzert mit dem Titel „Stanzen und Gstanzln“ des Duos „Die Goas“, auch bekannt als „Attwenger“. Hans-Peter Falkner und Markus Binder unterhielten das Publikum in der Pillhofer Halle durch amüsante musikalische Mundartdichtung. Das Samstagsprogramm startete um 10:00 im Festsaal der Gemeinde mit Lesungen von Marcel Beyer, Nora Bossong, Franz Josef Czernin, Oswald Egger, Brigitta Falkner, Oleg Jurjew und Swantje Liechtenstein. Die Moderation erfolgte von Paul Jandl. Nach der anschließenden Mittagspause erfolgte um 14:30 der zweite Teil der Lesungen, moderiert von Klaus Reichert. Die TeilnehmerInnen waren Ann Cotten, Ulrike Draesner, Sonja Harter, Alfred Kolleritsch, Olga Martynova und die prominente Ulrike Mayröcker. Simone Kornappel war leider verhindert. Danach fand um 17:30 eine Filmvorführung im Wartesaal des Bahnhofs Neuberg an der Mürz statt. Der kurze Dokumentarfilm „Wholly Communion“ aus dem Jahre 1965 von Peter Whitehead zeigt die International Poetry Incarnation vom 11. Juni 1965 in der Royal Albert Hall in London, wo auch Ernst Jandl als Teilnehmer vertreten war. Michael Hammerschmid führte in die Thematik ein.
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Um 19:15 erfolgte das eigentliche Highlight der Lyrik-Tage: Die Überreichung des Ernst-Jandl-Preises für Lyrik an Elke Erb in der Pillhofer Halle. Die stimmige Atmosphäre wurde von der musikalischen Begleitung und den Werken des österreichischen Bildhauers und Künstlers Josef Pillhofer hervorgebracht. Danach gingen die LyrikerInnen und OrganisatorInnen gemeinsam ins Gasthaus Holzer essen. Am Sonntag, den 16. Juni, gab es noch einen Programmpunkt von 11:00 – 12:00 im Festsaal der Gemeinde, nämlich ein Gespräch, angeleitet durch Thomas Poiss. Das Thema war „Poesie als Übersetzung – Übersetzung als Poesie“ und die Teilnehmerinnen waren Elke Erb, Nora Bossong und Olga Martynova. Der kleine, eher überschaubare Ort Neuberg an der Mürz wurde durch die Lyrik Tage und dem Ernst-Jandl-Preis 2013 sichtlich belebt. Die BesucherInnen waren die LyrikerInnen selbst, die OrganisatorInnen, sowie einige Interessierte, die das gesamte Programm verfolgten, sowie Studierende der Hauptuniversität Wien, welche den Großteil ausmachten. Lyrik wurde hier ein paar Tage lang gelebt und belebt, sowie durch die Präsenz der DichterInnen körperlich vergegenwärtigt. Link zum BMUKK: http://www.bmukk.gv.at/kunst/jandlpreis2013/index.xml
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BERICHT |
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Online-Zeitung |
INHALT
Interview 2-3
Kritik 4
Kommentare 5, 6
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