Körperkult erobert die Welt
und Ibiza
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Online-ZeitungSommer |
Ibizawochenzeitung 5 |
Der Sommer, die Hitze und endlich können wir die Hüllen fallen lassen.
Wenn man in Ibiza unterwegs ist fällt einem sehr viel Nackte Haut auf. Am Strand in den Clubs und Bars.
Was noch die Aufmerksamkeit auf sich zieht sind die Kunstvollen Tatoos an den Männer Armen, Beinen, Rücken oder Brust. Auch Frauen haben längst diesen Körperschmuck entdeckt.
Eine sehr lange Tradition haben Tätowierungen in Japan. Die Anfänge der Tätowierung in Japan liegen vermutlich bei den Ainu. Zu Beginn der Edo Zeit (1603 bis 1868) waren Tätowierungen unter anderem bei Prostituierten und Arbeitern sehr beliebt. Ab 1720 wurde die Tätowierung als eine Art Brandmarkung für Kriminelle eingesetzt, weshalb sich „anständige“ Japaner nicht mehr tätowieren ließen. Wer als Krimineller gezeichnet war, konnte sich nicht mehr in die Gesellschaft eingliedern, was zur Bildung einer eigenen Schicht führte: den Jakuza. Unter der Meijiregierung wurde 1870 diese Praxis abgeschafft, Tätowierungen wurden komplett verboten, was erst 1948 aufgehoben wurde.
Obwohl stilistisch sehr einheitlich, gibt es eine große Vielfalt an Motiven, die oft der Mythologie entnommen sind, wie Drachen oder Dämon, die häufig aus Sagen stammen und eine ganze Geschichte erzählen. Oder es gibt Symbole wie Kirschblüten (Schönheit und Freude, aber auch Vergänglichkeit) und Kois (Erfolg, Stärke und Glück). Ein Stil mit blutigen und grausigen abgehackten Köpfen entwickelte sich, als gegen Ende des 19. Jahrhunderts Gruselgeschichten in Japan äußerst populär wurden. Eine japanische Sitte ist es, sich zeitlebens von einem einzigen Künstler tätowieren zu lassen; oftmals entstehen daraus über Jahre hinweg großflächige Gemälde auf dem ganzen Körper, die schließlich vom Künstler signiert werden.
In den USA ist bereits jeder 4. Träger eines Tatoos und in Europa hat 25 % der Bevölkerung eine liebe für Tatoos entwickelt.
Dieser Wandel liegt vor allem auch am Wandel der Zeit. Da Weltweit eine Verheinheitlichung der Märkte stattfindet, von der Nahrung zur Kleidung bis zu den täglichen Fernsehprogrammen. Das Individium muß sich daher andere Wege suchen sich abzugrenzen. Ein Tatoo ist daher nicht einfach ein Körperschmuck. Nein es ist eine Message. Jedes Tatoo ist sehr gründlich und speziell ausgesucht.
Meist begleitet es einem das ganze Leben. Jetzt kann man durch diese Körperzeichen auch oft Lebenseinstellungen erkennen wenn man möchte. Oder die Tatoo träger möchten nur einfach das Tiefsitzende nach außen Kehren.
Also wenn Sie Menschen näher kennen lernen möchten, dann hinterfragen Sie einfach das Tatoo.
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