Berliner Schlüssel - Neusinstellungen in Berlin - Fortsetzung

Es folgte die Zeit der Abstriche hinsichtlich der Verbeamtung! Während die ersten nur auf die Möglichkeit der Verkürzung der Probezeit verzichten mussten, wurden die nächsten neuen Kollegen nach der Ausbildung mit einer Probezeit von 3 Jahren konfrontiert. Aber das war im Vergleich zu den Kollegen, die nur „kurze“ Zeit später anfingen gar nichts, denn bei den neuen Justizvollzugsbeamten geht es entgegen der Einstellungsbedingungen nicht nur ans Portemonnaie, sondern auch an den Status.
Eine Unterscheidung nach Schulnoten trennt Beamte von Angestellten und lässt damit die praktische Arbeitsleistung zugunsten einer höheren Bewertung der theoretischen Kenntnisse in den Hintergrund rücken. Ergebnis der Änderung der Bedingungen gegenüber der Einstellungsversprechen: Unzufriedenheit, Unmut und Demotivation, die letztendlich bei so manchem dazu führte auch eine Lösung in anderen Bundesländern zu suchen.

Die geringere Besoldung, der personelle Abbau und die damit verbundene Mehrarbeit, die geringen Beförderungsaussichten oder aber auch der Umgang durch die Vorgesetzten frustrieren nicht nur die „Neuen“ schon von Anfang an und lassen letztendlich nicht nur die neueren Kollegen über Alternativen nachdenken. Die letzten 6 Jahre hatten massive Abstriche in Sachen „Neueinstellungen“ zur Folge. Fraglich bleibt, selbst wenn das Land irgendwann endlich mal personell aufstockt ­ was wahrscheinlich wieder zu spät erfolgen wird ­ für wen ist eine Einstellung unter heutigen oder zukünftigen Bedingungen überhaupt noch attraktiv?

Das Land Berlin befindet sich in der Situation, dass in den nächsten Jahren aufgrund des Altersdurchschnittes viele Kollegen nicht nur in unserer JVA pensioniert werden und müsste sich eigentlich Gedanken darum machen wie man es schafft Personal vom Weggehen abzuhalten und Anreize bietet qualifizierte Bewerber zu locken. Jedoch wird dies mit der Aussicht auf eine Erfahrungsstufe 1, die unter gewissen Umständen unter einem Hartz 4 Satz liegt, relativ schwierig.
So manchem Kollegen bereitet es schon Sorge darüber nachzudenken wer mit ihm in Zukunft zusammen arbeiten werden wird....

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